Verletzte bei Drohnenangriff in Dêrik

Im nordostsyrischen Dêrik wurde ein Haus von einer türkischen Drohne bombardiert. Eine 39-jährige Bewohnerin sowie ein elf Jahre alter Junge wurden verletzt.

In der Kleinstadt Dêrik (Al-Malikiya) im Nordosten von Syrien ist ein Haus von einer Drohne des türkischen Staates bombardiert worden. Zwei Menschen wurden ersten Informationen zufolge verletzt. Dabei handelt es sich um die 39 Jahre alte Bewohnerin und einen elfjährigen Jungen. Unklar ist, in welchem Verhältnis sie zueinander stehen.

Der Drohnenschlag in Dêrik ereignete sich am Freitagvormittag in der Nähe des Azadî-Platzes unweit des Stadtzentrums. Nach noch unbestätigten Angaben soll der Angriff auch ein drittes Opfer gefordert haben – ein ranghohes Mitglied der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD). Die Sicherheitsbehörde Asayîş hat sich zu dem Vorfall noch nicht geäußert.

Video: ANHA

Ignorierter Drohnenkrieg

In der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien sterben immer wieder Menschen durch völkerrechtswidrige Drohnenangriffe, die von der Türkei verübt werden. Die Angriffe richten sich gezielt gegen Vertreterinnen und Vertreter der Selbstverwaltungsstrukturen, Mitglieder von Kampfverbänden sowie die Zivilbevölkerung und werden von Killermaschinen ausgeführt, die unbehelligt im von den USA und Russland kontrollierten Luftraum von Syrien unterwegs sind. Die internationale Gemeinschaft ignoriert diesen antikurdisch motivierten Drohnenkrieg der Türkei, der im Juni 2020 mit der Ermordung von drei Vertreterinnen des Frauendachverbands Kongra Star in Kobanê begonnen hatte. Seitdem fanden weit mehr als 200 weitere Drohnenschläge statt. Einer dieser gezielten Angriffe tötete letzten Sonntag in Qamişlo die Frauenaktivistin Remziye Altuğ. Killerdrohnen setzte der türkische Staat auch während einer Luftoffensive zwischen dem 4. und 10. Oktober ein, die zur Vernichtung von achtzig Prozent der Infrastruktur Nord- und Ostsyriens führte. Bei den Angriffen wurden zudem knapp fünfzig Menschen getötet, Dutzende weitere erlitten teils schwere Verletzungen. Auch in Südkurdistan fordert der türkische Drohnenterror immer wieder Todesopfer.