Raubgrabungen in Girê Spî dokumentiert

Der Rat von Girê Spî hat die Ausplünderung des kulturellen Erbes in den besetzten Gebieten in Nord- und Ostsyrien dokumentiert und appelliert an die internationalen Institutionen, Druck auf den türkischen Staat aufzubauen.

Nord- und Ostsyrien gilt als eine der Schatzkammern des Kulturerbes der Menschheit. Tempelanlagen und Siedlungen im Alter von bis zu 8.000 Jahren prägen die Region. Die kulturellen Reichtümer werden jedoch auch zum Ziel der Besatzungstruppen. Am 9. Oktober 2019 begann die Besetzung der Region um Girê Spî. Seitdem werden die archäologischen Stätten der Region zerstört und geplündert. Auf vielen archäologischen Fundstellen wurden Militärbasen der Besatzungstruppen errichtet. Aufnahmen des Kulturkomitees vom Tell Sahlan, einem Siedlungshügel mit frühesten Funden aus der Bronzezeit und assyrischen Siedlungsresten, zeigen, wie die Fundstätte mit Planierraupen zerstört wird.

Ferhad Şukrî aus dem Kulturkomitee des Volksrats von Girê Spî | Foto: ANHA

Ferhad Şukrî aus dem Kulturkomitee des Volksrats von Girê Spî berichtet über seine Arbeit: „Wir versuchen, die historischen Orte in den besetzten Gebieten zu dokumentieren." Şukrî spricht von 40 dokumentierten Orten und berichtet, dass viele von ihnen bereits vom türkischen Staat oder seinen Söldnern geplündert wurden. Die bei Plünderungen gestohlenen Artefakte werden in die Türkei gebracht und landen durch Händler auf dem Kunstmarkt.

Şukri appelliert: „Der türkische Staat versucht, die Zivilisation und Kultur unserer Region zu zerstören. Wir fordern die zuständigen Institutionen auf, die historische Stätten schützen und den türkischen Staat unter Druck zu setzen, die Verbrechen gegen historische Stätten einzustellen."