Kulturraub in Efrîn

Die historischen Kulturgüter Efrîns sind im Visier der Besatzer. Mit wilden Ausgrabungen und der Zerstörung historischer Stätten begehen die unter türkischer Obhut stehenden Milizen in Efrîn Kulturraub im großen Stil.

Schon in den ersten Tagen der Besatzung von Efrîn gingen Bilder durch die Welt, auf denen zu sehen war, wie die dschihadistischen Partner der Türkei sich für Raubzüge und Plünderungen verantwortlich machten. Kein Bewohner und keine Bewohnerin schien sicher vor ihnen. Und auch heute ist die Bevölkerung Efrîns weiter den Raubzügen der islamistischen Milizen ausgesetzt. Zudem entführen die Besatzer täglich Zivilisten, um anschließend Lösegelder von ihren Angehörigen zu fordern.

In das Beuteschema der Besatzer gehören aber auch die Kulturgüter von Efrîn. So wurden seit der Besatzung im März 2018 zahlreiche historische Stätten im Umland von Efrîn geplündert und die darin enthaltenen Kulturgüter vermutlich zum Verkauf in andere Orte gebracht.

Wie lokale Quellen nun berichten, hat der türkische Staat seit einigen Tagen Ausgrabungen im Dorf Ereba, das zum Bezirk Mabeta gehört, angeordnet. Zuvor fanden bereits im Dorf Gemruke ähnliche Ausgrabungen in verschiedenen historischen Stätten statt.

Außerdem setzen die Besatzer ihre Ausgrabungen am Endare-Hügel bei Efrîn fort. Dieser Hügel ist der Ort einer historischen Stätte, dessenen Ursprung auf die Zeit zwischen 1.000 und 1.300 v. Chr. geschätzt wird und unter dem deshalb zahlreiche Kulturgüter vermutet werden.

Um auf die kulturelle Zerstörung ihrer Heimat aufmerksam zu machen, hat die aus Efrîn geflüchtete Bevölkerung unterdessen in Şehba drei Tage lang auf einer Ausstellung die historischen Stätten ihrer Heimat vor der Besatzung der Türkei und ihre Verwüstung im Zuge der Okkupation dokumentiert.