QSD: Türkei will Stabilität und Sicherheit langfristig zerstören

Die türkische Strategie aus Provokation und Abschreckung gegen das Autonomiegebiet von Nord- und Ostsyrien soll langfristig die Stabilität und Sicherheit in der Region zerstören, erklären die QSD nach einer Sitzung ihrer Militärräte.

Unter der Teilnahme aller Militärverbände des Bündnisses haben die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) bei einer Sitzung in Hesekê die aktuelle Lage im Autonomiegebiet diskutiert und militärische sowie sicherheitspolitische Aspekte in den Blick genommen. Im Fokus des Treffens stand die Expansionspolitik des türkischen Staates. Alle Verbände, die unter dem Dach des multiethnischen QSD-Bündisses vereint sind, teilen die Auffassung, dass die türkische Strategie aus Provokation und Abschreckung darauf ausgelegt ist, die Stabilität und Sicherheit in den selbstverwalteten Gebieten von Syrien und darüber hinaus langfristig zu zerstören und das Projekt Rojava zu zerschlagen. Mit Blick auf andauernde provokative Truppenbewegungen des türkischen Staates und seiner Söldner an den Frontlinien, Militäroperationen, andauernde Luftüberwachung, gezielte Drohnenangriffe auf die Zivilbevölkerung und Bombardierungen der Dörfer im Grenzgebiet sei eine politische Lösung für das Land dringender denn je.

Die QSD hielten fest, dass die türkische Aggression gegen Nord- und Ostsyrien dazu geführt habe, Zellenstrukturen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zu reaktivieren. Damit wolle Ankara dem IS zurück zur territorialen Kontrolle in der Region helfen, die im Frühjahr 2019 von den QSD als Ergebnis der Befreiungsoffensive „Gewittersturm Cizîrê“ gebrochen worden war. Hinsichtlich der neuen Drohungen der Türkei, eine weitere Invasion in Nordostsyrien zu starten, erklärten die QSD: „Die Drohungen und fortgesetzten Angriffe des türkischen Staates müssen von allen Strukturen ernst genommen werden. Um gegen einen möglichen neuen Krieg entschieden zu reagieren, müssen Vorbereitungen und eine entsprechende Mobilisierung getroffen werden.“

Behandelt bei der Sitzung wurde auch die fehlende Bereitschaft der Regierung in Damaskus, an einer demokratischen Lösung für Syrien im Sinne aller Völker zu arbeiten. Diese Weigerung äußerte sich jüngst in Separatismusvorwürfen gegen die Selbstverwaltung und die QSD. „Das derzeitige Regime in Damaskus scheint nicht bereit zu sein für eine politische Lösung des Konflikts. Es nutzt die Drohungen des türkischen Staates gegen syrisches Territorium und die schlechte Wirtschaft, mit der das syrische Volk zu kämpfen hat. Gleichzeitig widerspricht die Herangehensweise der Regierung an die Krise in Syrien jeglicher Logik, Objektivität und nationalen Werten. Unser Volk sollte diese Fakten erkennen und sich dieser repressiven Politik widersetzen”, so die QSD.

Verteidigungssystem der QSD wird ausgebaut

„Um eine Lösung für Syrien zu finden, die allen Komponenten der Bevölkerung gerecht wird, wollen die QSD an ihrer Zusammenarbeit mit allen relevanten Kräften, einschließlich der internationalen Anti-IS-Koalition und Russland, fortsetzen”, hieß es zum Abschluss. Beschlossen wurde bei der Sitzung zudem, das Verteidigungssystem der QSD auszubauen.