QSD: Die Schlacht um Raqqa hat die Zukunft bestimmt

Die vom IS zum Zentrum seines Kalifats ausgerufene Stadt Raqqa ist vor vier Jahren unter hohen Opfern befreit worden. Die QSD erklären anlässlich der Befreiungsfeier, dass die fünfmonatige Offensive die Zukunft der Region bestimmt hat.

Im nordostsyrischen Raqqa wird heute die Befreiung von der IS-Herrschaft vor vier Jahren gefeiert. Die Generalkommandantur der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) erklärt zu den Feierlichkeiten, dass die Schlacht um Raqqa ausschlaggebend für die Zukunft der Region gewesen ist. „Zuerst möchten wir an unsere Kämpferinnen und Kämpfer erinnern, die die Bevölkerung von Raqqa von der Unterjochung befreit haben. Unsere Gefallenen haben dafür gesorgt, dass wir die heutigen Tage erleben können. Mit der Befreiung von Raqqa haben unsere Kräfte mit einer großen und mutigen Operation die Bevölkerung der Region und die Welt vor Terror und grausamer Unterdrückung gerettet. Unsere Kämpferinnen und Kämpfer haben ihre ethische, menschliche und nationale Aufgabe erfüllt und damit das Vertrauen aller Komponenten aus Nord- und Ostsyrien sowie der ganzen Welt gewonnen“, so die QSD.

Die Beendigung der Territorialherrschaft des IS sei ein wichtiger Schritt gewesen, um die Zukunft der Region zu bestimmen, heißt es weiter in der Erklärung: „Die Offensive auf Raqqa war eine große Möglichkeit, um den IS zu vernichten, seine Ausbreitung zu verhindern und die Bedrohung der Welt durch den islamistischen Terror einzuschränken. Wir sind davon überzeugt, dass wir den IS vollständig eliminieren werden. Die Schuldigen werden bestraft und es wird Gerechtigkeit hergestellt werden. Wir betonen ein weiteres Mal, dass wir die Bevölkerung von Nord- und Ostsyrien auch in Zukunft verteidigen werden.“

Die Befreiung von Raqqa

Nachdem die irakische Stadt Mosul 2014 vom sogenannten Islamischen Staat (IS) besetzt wurde, marschierten die Dschihadisten mit den dort erbeuteten Waffen in Raqqa ein, einer der größten Städte Syriens. Die Al-Qaida-Gruppe Jabhat al-Nusra und die sogenannte Freie Syrische Armee (FSA) gaben die Stadt auf. Wenig später wurde Raqqa zur Hauptstadt des „IS-Kalifats“ ernannt und mit einer an der salafistischen Interpretation der Scharia orientierten Schreckensherrschaft überzogen. Von Raqqa aus übernahm der IS Schritt für Schritt weitere nordsyrische Städte und richtete sein Augenmerk im September 2014 auf Kobanê. Der IS griff die Stadt an drei Fronten an, stieß dort aber auf einen unvergleichlichen Widerstand. In Kobanê erlitt die Terrormiliz ihre erste Niederlage und wurde von nun an Stück für Stück in sein Zentrum Raqqa zurückgedrängt.

Im Mai 2016 begannen die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) gemeinsam mit Koalitionstruppen eine Offensive zur Befreiung von Raqqa. Nach siebzehn Monaten schwerer Kämpfe - die letzten vier Monate der Operation konzentrierten sich auf den Stadtkern - wurde die IS-Herrschaft in Raqqa am 17. Oktober 2017 beendet. Die Erklärung zur Befreiung gaben die an vorderster Front gegen den IS kämpfenden Frauenverteidigungseinheiten YPJ ab. Diese Erklärung wurde der ganzen Welt auf dem Al-Naim-Platz verkündet, wo der IS zuvor öffentliche Hinrichtungen durchführte.

Die Verwaltung des befreiten Raqqa wurde nach kurzer Zeit einem bereits im April in Ain Issa gegründeten Zivilrat übergeben.