YPG: Befreiung von Raqqa hat Dominoeffekt ausgelöst
Ein Jahr nach der Befreiung Raqqas von der IS-Herrschaft erklärt die YPG-Generalkommandantur: „Mit dieser Befreiungsoffensive wurde im Widerstandskampf der Völker ein Dominoeffekt ausgelöst.“
Ein Jahr nach der Befreiung Raqqas von der IS-Herrschaft erklärt die YPG-Generalkommandantur: „Mit dieser Befreiungsoffensive wurde im Widerstandskampf der Völker ein Dominoeffekt ausgelöst.“
Zum Jahrestag der Befreiung von Raqqa von der Herrschaft des sogenannten Islamischen Staat (IS) hat die Generalkommandantur der Volksverteidigungseinheiten YPG in einer schriftlichen Stellungnahme auf die großen Opfer hingewiesen, die bei der über ein Jahr währenden Befreiungsoffensive von den kämpfenden Einheiten der QSD, YPG und YPJ geleistet wurden:
„Aus Anlass des Jahrestages beglückwünschen wir insbesondere die Bevölkerung von Rojava und Nordsyrien, aber auch die gesamte Menschheit. Wir gedenken voller Achtung der Gefallenen, die die Offensive auf Raqqa möglich gemacht haben. Diese Offensive wurde von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD), den Volksverteidigungseinheiten (YPG) und den Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) angeführt und dauerte über ein Jahr. Schritt für Schritt wurde die vom IS zur Hauptstadt seines Kalifats deklarierte Stadt Raqqa befreit. Dafür wurde ein hoher Preis gezahlt. Mit diesem Widerstandskampf wurde einer der reaktionärsten Denkweisen der Geschichte eine Niederlage zugefügt.
Der IS hat 2014 Gebiete in Rojava, Syrien und dem Irak besetzt und grausamste Verbrechen an unschuldigen Zivilisten begangen. Unterstützt von dem türkischen Staat und weiteren internationalen Kräften versuchte er sich in der Region dauerhaft zu etablieren. Verschiedene Kräfte versuchten die Existenz des IS dafür zu nutzen, sich eine starke Position in strategisch wichtigen Gebieten Syriens und des Iraks zu sichern und zur herrschenden Macht im Mittleren Osten zu werden. Insofern ist die Befreiung von Raqqa nicht nur ein Schlag gegen die Strukturen des IS gewesen, sondern auch gegen die Kräfte, die den IS unterstützten und aus seiner Existenz Profit zu schlagen versuchten.
Die Befreiung von Raqqa hat nicht nur in der Region, sondern auch auf internationalem Gebiet einen Dominoeffekt im Widerstandskampf der Völker ausgelöst. Bei dieser Offensive spielten die YPJ und die Fraueneinheiten von Şengal (YJŞ) eine ausschlaggebende Rolle. Mit der Befreiung der Menschen in Raqqa und insbesondere der verschleppten Ezidinnen wurde das Ziel der Offensive erreicht.
Mit der Befreiung von Raqqa änderte sich plötzlich das politische Gleichgewicht in der Region. Die Niederlage des IS führte zu neuen Angriffsplänen gegen die kurdischen Errungenschaften in der Region. Ein Tag vor der Befreiung von Raqqa gerieten Kerkûk und weitere Gebiete wieder unter die Kontrolle der irakischen Zentralregierung. Der türkische Staat, der Rojava jahrelang über die Dschihadisten zu besetzen versuchte, griff 2018 selbst an und offenbarte damit seine Besatzungspläne. Die Besatzung von Efrîn und die Absicht, weitere Gebiete in Rojava zu annektieren, stehen in direktem Zusammenhang mit der Befreiung von Raqqa.
Mit der Befreiungsoffensive auf Raqqa ist ein Aufbruchsgeist entstanden, mit dem die gesamte Region wieder befriedet werden wird. In diesem Sinne grüßen wir alle Kräfte, die sich daran beteiligt haben, und gedenken ein weiteres Mal unseren Gefallenen, die mit ihrem Kampf zur Rettung der Menschheit beigetragen haben.“