YPJ: In Raqqa wurden die Mauern der Sklaverei niedergerissen

Die Generalkommandantur der YPJ erklärte zum Jahrestag der Befreiung von Raqqa: „Die Freiheit von Raqqa ist zur Hoffnung der Frauen weltweit geworden.“ Die YPJ grüßten die Kämpferinnen an den Fronten in Deir ez-Zor.

Die Generalkommandantur der Frauenverteidigungseinheiten (Yekîneyên Parastina Jin, YPJ) hat zum Jahrestag der Befreiung von Raqqa eine Erklärung veröffentlicht. Darin heißt es, die Befreiung der Stadt sei ein Sieg des Willens der Frau.

Die Erklärung lautet: „Es ist nun ein Jahr seit der Befreiung der als Hauptstadt des IS bekannten Stadt Raqqa unter Führung der Kämpferinnen der YPJ vergangen. In diesem Sinne gratulieren wir der Bevölkerung von Nordsyrien und vor allem allen Frauen auf der Welt und all unseren Genossinnen, die im Mittleren Osten gegen den IS kämpfen. Durch Şehîd Zozan, Arîn und Sozdar erinnern wir voller Respekt an den Kampf unserer in der Raqqa-Offensive gefallenen Genossinnen und erneuern ein weiteres Mal unseren Eid für den Widerstand.

Wir haben die Mauern der Sklaverei eingerissen‘

Wie allgemein bekannt ist, befand sich die Stadt Raqqa bis zum 17. Oktober 2017 unter der Besatzung durch den IS. Auf einer Pressekonferenz am 19. Oktober 2017 konnten wir die Niederlage der Dschihadisten öffentlich bekannt geben. Unsere Kräfte haben im Geiste des Widerstands von Kobanê ihren Platz in der Befreiungsoffensive von Raqqa eingenommen, um Rache für die Gefallenen der Revolution in Nordsyrien zu nehmen und von den Banden Rechenschaft für ihre Gewalt zu verlangen, die sie den Frauen und Kindern angetan haben.

Die IS-Banden hatten Raqqa zu ihrer ‚Hauptstadt‘ erklärt und Tausende schutzlose Frauen gefangen genommen, sie auf Sklavenmärkten verkauft und ermordet. Die Mauern der Sklaverei, welche die Banden um die arabische Gesellschaft errichtet hatten, die schwarzen Schleier, welche die Gesichter der Frauen verhüllten, wurden von unseren Kämpferinnen hinuntergerissen.

Starkes Band zwischen arabischen und kurdischen Frauen geknüpft‘

Der IS hat mit seinen schrecklichen Massakern die ganze Welt in Furcht gestürzt und wurde zu einer Schande für die gesamte Menschheit. Durch ihren Angriff auf die ezidischen Frauen haben sie die Frauen und die Völker der Welt angegriffen. Die Befreiung von Raqqa wurde ebenfalls zur Rache der ezidischen Frauen. Die Stadt Raqqa, die jahrelang unter der Besetzung der IS-Banden gestanden hat, wurde in einem historischen Widerstandskampf vor dem IS gerettet. Die Befreiung von Raqqa ist gleichzeitig ein großer Schlag gegen die Mentalität des herrschenden patriarchalen Systems. Der unerbittliche Kampf in Raqqa hat unter den Frauen der Welt eine große Hoffnung geweckt und insbesondere zwischen den arabischen und kurdischen Frauen ein starkes Band geschaffen.

Grüße an die Kämpfer*innen von Deir ez-Zor

Unsere Kräfte haben mit ihrem entschlossenen Kampf wichtige Siege bei der Befreiung von Raqqa errungen. Als Ergebnis des Kampfes von Raqqa wird nun im Rahmen der Offensive Gewittersturm Cizîrê der Kampf zur Beendigung des Terrors geführt. Wir grüßen unsere heldenhaft kämpfenden Freundinnen an der Front von Deir ez-Zor. Der Sieg im Kampf gegen den IS wird ein Erfolg im Kampf um Freiheit und Demokratie und eine Hoffnung für die Menschen auf der ganzen Welt werden.

Auf dieser Grundlage gratulieren wir den Völkern Nordsyriens und der ganzen Menschheit zur Befreiung von Raqqa. Im Gedenken an Hêlîn Cûdî, Arîn Qamişlo und unsere in Deir ez-Zor gefallene Genossin Berfîn zeigen wir all unseren im Freiheitskampf gefallenen Freund*innen unseren tiefsten Respekt und erneuern unser Versprechen, dass wir unseren Gefallenen gegeben haben.“