Die Drohungen des AKP/MHP-Regimes in der Türkei gegenüber Nordostsyrien werden immer schriller, und das Regime scheint alles darauf anzulegen, Nordostsyrien anzugreifen. Die Türkei will entgegen der Vereinbarungen eine als „Sicherheitszone“ titulierte Besatzungszone in Nordsyrien unter ihrer alleinigen Kontrolle. Washington hat jedoch deutlich gemacht, dass die USA den Drohungen der Türkei ablehnend gegenüberstehen. Pentagon-Sprecher Robertson erklärte: „Jede unkoordinierte Militäroperation der Türkei wäre äußerst besorgniserregend, da sie unser gemeinsames Interesse an einem sicheren Nordostsyrien und einer dauerhaften Niederlage des IS untergraben würde.“
Die demokratische Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens hatte zuvor alle mit Washington und Ankara vereinbarten Schritte zur Einrichtung einer fünf Kilometer breiten Sicherheitszone umgesetzt, schwere Waffen und die Demokratischen Kräfte Syriens QSD aus den Gebieten abgezogen und Verteidigungsstellungen an der Grenze abgebaut. Die Bereitschaft der Selbstverwaltung, die Errichtung einer „Sicherheitszone“ unter internationaler Beobachtung einzurichten, musste von der Türkei akzeptiert werden. Die Türkei zielt jedoch darauf ab, ein unter ihrer Kontrolle stehendes Protektorat zu errichten und Millionen Schutzsuchende dort anzusiedeln. Daher versucht die Türkei mit allen Mitteln, das Abkommen zu sabotieren und droht in immer aggressiveren Tönen mit einem Angriff. Gleichzeitig setzte die Türkei die EU und insbesondere Deutschland mit Hilfe des EU-Türkei-Deals unter Druck, indem sie graduell die EU-Grenze der Türkei für Schutzsuchende öffnete.
Der innenpolitisch angeschlagene Diktator drohte, „vielleicht heute, vielleicht morgen“ mit dem Einmarsch in Rojava zu beginnen, denn man habe aufgrund angeblicher Verzögerungen in der Umsetzung des Abkommens keine Geduld mehr. Das Pentagon widersprach dieser Behauptung Ankaras und erklärte, die Einrichtung der Sicherheitszone sei „pünktlich oder sogar bereits vor dem Zeitplan“ geschehen.