In einem offenen Brief, den der Demokratische Syrienrat (MSD) an den UN-Generalsekretär António Guterres und den UN-Syriensonderbeauftragten Geir O. Pedersen richtet, kritisiert der MSD die Ausgrenzung der Vertreter*innen der Völker von Nord- und Ostsyrien: „Die Völker von Nord- und Ostsyrien von dem Verfassungskomitee fernzuhalten, bedeutet nichts anderes, als die Vertreter*innen von 11.000 Menschen, die für Frieden und Sicherheit in Syrien und auf der Welt ihr Leben gegeben haben, von einem Lösungsprozess fernzuhalten.“
Weiter heißt es in dem offenen Brief: „Diese Region war die einzige, die gegen den Islamischen Staat, al-Nusra und die dazugehörigen Gruppen Widerstand geleistet hat. Außerdem wurde in dieser Region ein Modell entwickelt, wie es Syrien braucht. Es wurden Frieden und Ruhe geschaffen. Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben die Geißel der Menschheit, den IS, unter dem Opfer Tausender Gefallener im Feld besiegt und gemeinsam mit der internationalen Koalition einen großen Sieg für die Menschheit und die Demokratie errungen.“
Die Selbstverwaltung repräsentiert 30 Prozent Syriens
Der MSD warnt vor dem Fortbestehen der Zellen des „Islamischen Staats” (IS) und ruft die Völker Syriens zur Einheit auf. Zur Bedeutung der Region erklärt der Demokratische Syrienrat: „Es gibt hier in einem Gebiet, das 30 Prozent Syriens ausmacht und in dem etwa fünf Millionen Menschen leben, eine zivile Selbstverwaltung, die alle Völker Nord- und Ostsyriens umfasst. Hier wurden außerdem Hunderttausende syrische Binnenflüchtlinge aufgenommen. Im Moment befinden sich etwa 70.000 ausländische Dschihadisten in unserem Gewahrsam. Diese Zahlen stellen für die Selbstverwaltung eine große Last und für die Welt eine Bedrohung dar.
Trotz alledem setzen wir unsere Unterstützung für einen politischen Lösungsmechanismus fort. Dass die Vertreter*innen von Nord- und Ostsyrien nicht zum Verfassungskomitee eingeladen wurden, überrascht uns. Dies stellt eine Rechtsverletzung dar. Wenn man die Völker von Nord- und Ostsyrien von dem Verfassungskomitee fernhält, dann bedeutet das nichts anderes, als die Vertreter*innen von 11.000 Menschen, die für Frieden und Sicherheit in Syrien und auf der Welt ihr Leben gegeben haben, vom Lösungsprozess fernzuhalten. Wir sehen, dass manche Personen, die zu dem Komitee eingeladen wurden, rein gar nichts mit einer Lösung der Syrienkrise zu tun haben. Wir können dies als Araber*innen, Kurd*innen, Suryoye, Armenier*innen, Tscherkess*innen und Turkmen*innen nicht als einen Schritt in guter Absicht betrachten. So wie es aussieht, gibt dies kein gutes Bild für die Einheit Syriens, den Frieden und die Entspannung ab.“
Der MSD appelliert in dem Schreiben an den UN-Syriensonderbeauftragten Pederson und den UN-Generalsekretär Guterres, Versammlungen und Treffen mit allen Kräften in Syrien durchzuführen und so einen Beitrag zum Frieden zu leisten.