„Wir nutzen unser Recht auf Selbstverteidigung gegen die Türkei"

Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien weist darauf hin, dass ein möglicher Angriff der Türkei auf die Region katastrophale Folgen verursachen würde: „Wir werden unser Recht auf Selbstverteidigung nutzen.“

Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat eine Erklärung zur angedrohten Invasion der Türkei abgegeben.

In der Erklärung heißt es:

„Die Völker Nord- und Ostsyriens haben eine große Rolle beim Schutz der Sicherheit in der Region übernommen und die Spaltungsversuche im Land zurückgewiesen. Wir gefährden in keiner Weise die Sicherheit unserer Nachbarländer. Im Gegenteil waren wir immer dafür, gute Beziehungen mit unseren Nachbarn zu pflegen und einen Dialog zu führen.

Wir haben die wesentliche Rolle im Kampf gegen den IS gespielt und große Opfer auf uns genommen. In dem mit der internationalen Koalition geführten Kampf haben wir den IS besiegt und die Hälfte Syriens vom Terror befreit. Wir haben für die Völker der Welt und die Menschheit Widerstand gegen die barbarischste Terrorgruppe geleistet und sie auf militärischer und territorialer Ebene geschlagen. Diese Terrorgruppe existiert jedoch in den von ihr jahrelang besetzt gehaltenen Gebieten in den Köpfen und in Form von verdeckten Zellen weiter. Darüber hinaus werden auch weiterhin Tausende IS-Mitglieder und ihre Familien in Gefängnissen und Camps der Autonomieverwaltung festgehalten. Unser Kampf gegen die Zellenstrukturen des IS und unsere Bemühungen für die Sicherheit der Region dauern an.

Die Drohungen der Türkei sind gefährlich. Sie stellen vor allem für die vom IS befreiten Gebiete, in denen die Völker ein gemeinsames Leben begonnen haben, eine große Gefahr dar. Der Präsident der Türkei hat seine Drohungen gegen die Region erneuert, obwohl wir alle Etappen des über die Vermittlung der USA entstandenen Sicherheitsmechanismus an der Grenzlinie vollständig erfüllt haben, damit sich das Szenario von Efrîn, Azaz, al-Bab und Dscharablus nicht wiederholt.

Jeder mögliche Angriff der Türkei wird die Ruhe und Sicherheit in der Region zerstören und dem Terror dienen. Eine Invasion verschafft dem IS neuen Atem und wird zu einer Wiederbelebung zwecks weiterer Besatzung syrischen Territoriums führen. Die Krise in Syrien wird somit vertieft und Millionen Menschen müssen die Region verlassen. Es wird zu Katastrophen kommen.

Als Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien rufen wir alle Völker auf, sich an die Seite derer zu stellen, die den IS-Terror ausschalten. Wir betonen ein weiteres Mal, dass wir uns mehr als alle anderen Kräfte in der Region für die Einheit, den Frieden und die Sicherheit Syriens einsetzen.

Wir rufen die internationale Öffentlichkeit und die Vereinten Nationen auf, Druck auf die Türkei auszuüben, um einen Angriff zu verhindern. Erdoğan bezieht seine Kraft aus dem Verfassungskomitee, aus dem wir außen vor gehalten werden. Wir laden die Europäische Union und die Länder der internationalen Anti-IS-Koalition dazu ein, sich gegen den drohenden Angriff der Türkei zu positionieren. Wir sind zu jeder Form des Dialogs über eine Lösung bereit. Der Grund für unsere Bemühungen geht aus unserer Verantwortung hervor, die Region vor einem zerstörerischen Krieg zu bewahren. Sollte die Türkei trotz unserer Bemühungen angreifen, werden wir unser Recht auf Selbstverteidigung konsequent nutzen. Wir teilen mit, dass wir unser Land, unsere Würde sowie die Rechte und Errungenschaften aller Bevölkerungsgruppen dieser Region mit unserer ganzen Kraft und einem starken Willen verteidigen werden.“