Motorradfahrer bei türkischem Drohnenschlag verletzt

Die Türkei intensiviert ihren Drohnenkrieg gegen Nord- und Ostsyrien. Bei einem neuerlichen Luftschlag des NATO-Staates wurde im Kanton Kobanê ein Motorradfahrer verletzt.

In Nordsyrien ist ein Motorradfahrer bei einem türkischen Drohnenangriff schwer verletzt worden. Der Mann fuhr am Montag um etwa 11 Uhr Ortszeit mit seiner Maschine auf der Schnellstraße M4 von Kobanê kommend Richtung Aleppo, als er von der Killerdrohne erfasst und verletzt wurde. Auch zwei Umstehende wurden bei dem Luftschlag verletzt. Die drei Männer im Alter von 28, 25 und 22 Jahren befinden sich in einem Krankenhaus in der Kantonshauptstadt Kobanê. Ersten Angaben zufolge ist der Zustand eines Verletzten kritisch, aber stabil.

Früher am Tag war in Şehba im Nordwesten von Syrien ein russischer Mannschaftstransporter aus bisher ungeklärter Ursache explodiert. Laut örtlichen Quellen soll ein russischer Soldat ums Leben gekommen sein, weitere Verletzte wurden in umliegende Krankenhäuser eingeliefert. Vor Ort wird davon ausgegangen, dass es sich ebenfalls um einen Drohnenangriff der Türkei handelte. Bestätigte Informationen liegen noch nicht vor.

Killerdrohnen des türkischen NATO-Mitglieds verübten immer wieder Angriffe gegen die Autonome Administration von Nord- und Ostsyrien (AANES) und terrorisieren durch die permanente Lebensbedrohung die Bevölkerung. Dieser Drohnenkrieg findet international unbemerkt und unangefochten statt und richtet sich gezielt gegen Vertreterinnen und Vertreter der Selbstverwaltungsstrukturen, Mitglieder von Kampfverbänden und die Zivilbevölkerung.

Seit Anfang des Jahres wurden in der AANES etwa zwanzig teils tödliche Drohnenangriffe der Türkei verzeichnet, der letzte ereignete sich am vergangenen Samstag in Ehdas nahe der Stadt Tel Rifat im Kanton Şehba. Dabei wurden drei Kämpfer der Volksverteidigungseinheiten YPG (Yekîneyên Parastina Gel) getötet und zwei weitere verletzt. 2022 verübte der türkische Staat mindestens 130 Drohnenangriffe in der AANES. Dabei kamen 87 Menschen ums Leben, 151 weitere wurden verletzt.

Die Meldung wurde um 15:07 Uhr aktualisiert und mit einem Hinweis zu zwei weiteren Opfern sowie Altersangaben ergänzt.