Der Militärrat der nordsyrischen Stadt Minbic (Manbidsch) hat eigenen Angaben zufolge heftige Bodenattacken der von der Türkei gesteuerten SNA („Syrische Nationalarmee“) abgewehrt. In der Nacht zu Montag seien mehrere Angriffswellen entlang der Kontaktlinien abgefangen worden, hieß es in einer Mitteilung. Insgesamt meldete der den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) angeschlossene Kampfverband drei groß angelegte Bodenangriffe, denen standgehalten worden sei.
Laut ersten Einschätzungen erlitten die dschihadistischen Proxy-Truppen der türkischen Armee mehrere Verluste, die noch signifikanter ausfallen könnten. Mindestens fünf Söldner seien bei Gegenangriffen und Zusammenstößen getötet worden, fünfzehn weitere sollen schwer verletzt worden sein. Der Militärrat erfasste auch ein türkisches Armeefahrzeug, das zunächst sichergestellt und anschließend zerstört wurde.
Die Attacken der SNA zielten unter anderem auf eine Infiltrierung der Dörfer Al-Khalidiya und Arab Hassan im Westen beziehungsweise Nordwesten von Minbic ab. Diese Angriffe seien zeitgleich erfolgt. Nördlich von Minbic versuchten SNA-Söldner den Angaben nach am Fluss Sajur, der als De-Facto-Grenze zwischen Besatzungszone und Autonomieregion gilt, einen Posten des Militärrats zu überrennen. Wie es heißt, blieb es lediglich bei einem Versuch.
Vom Militärrat beschlagnahmtes türkisches Armeefahrzeug
Die Angriffe auf Minbic folgen auf die bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den QSD und der syrischen Regierung nahestehenden bewaffneten Gruppen in der ostsyrischen Region Deir ez-Zor seit Anfang vergangenen Woche. Neben Minbic befinden sich auch Städte wie Til Temir und Ain Issa im Visier pro-türkischer Milizen. Auch hier kam es in den vergangenen Tagen zu heftigen Gegenangriffen der örtlichen Militärräte.