Bodenangriff auf Ain Issa abgefangen
Der Bodenangriff der von der Türkei gesteuerten SNA am Rande der Kontaktlinie von Ain Issa ist von den örtlichen Verteidigungskräften abgefangen worden. Dabei gab es tote und verletzte Söldner.
Der Bodenangriff der von der Türkei gesteuerten SNA am Rande der Kontaktlinie von Ain Issa ist von den örtlichen Verteidigungskräften abgefangen worden. Dabei gab es tote und verletzte Söldner.
Der Bodenangriff der von der Türkei gesteuerten SNA („Syrische Nationalarmee“) auf die Kleinstadt Ain Issa in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES) ist durch Artilleriefeuer des Militärrats von Girê Spî (Tall Abyad) vollständig zurückgeschlagen worden. Dabei habe es mehrere Tote und Verletzte gegeben, wie der den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) angeschlossene Militärrat am Sonntagabend mitteilte. Eigene Verluste hatte der Verband nicht zu beklagen.
Im Fokus der Attacken der SNA war das Dorf Sigêro (auch Sakiro und Sukayru), das etwa zwanzig Kilometer östlich des Stadtkerns von Ain Issa liegt. Nach Bombardierungen der Ortschaft durch türkische Proxy-Truppen brachen mehrstündige Gefechte aus, bei denen nach Angaben des Militärrats zunächst fünf Söldner getötet wurden. Aus der Besatzungszone um die seit 2019 von der Türkei und ihren Dschihadistenmilizen besetzten Stadt Girê Spî nachgerückte Verstärkung wurde abgefangen und ebenfalls unter Beschuss gesetzt. Dabei wurden zwei weitere Söldner getötet, sieben sind verletzt worden, hieß es.
Die Angriffe bei Ain Issa fanden zeitgleich zu einer Bodenoffensive der SNA gegen Dörfer in der Nähe der Kleinstadt Til Temir und den seit Tagen andauernden Angriffen auf Minbic statt. Die Militärräte von Girê Spî, Til Temir und Minbic gehören zu den QSD, die vor gut einer Woche eine Sicherheitsoperation gegen IS-Zellen und kriminelle Netzwerke in der ostsyrischen Region Deir ez-Zor begonnen haben. Sowohl das syrische Regime als auch der türkische Staat versuchen die Operation zu vereiteln und die Frontlinien auszuweiten.
Ain Issa befindet sich südlich der türkischen Besatzungszone in Nordsyrien und ist als Verbindungsglied zwischen den selbstverwalteten Regionen Euphrat mit Kobanê in seinem Zentrum und Cizîrê von strategischer Bedeutung. Seit 2019 befindet sich die Stadt im Rahmen eines Zermürbungskrieges im Fadenkreuz der Türkei und ihrer islamistischen Proxy-Truppen, Phasen mit hoher Intensität wechseln sich mit Phasen niedriger Intensität ab. Dutzende Dörfer in der Region sind durch die türkische Militärgewalt bereits zerstört und entvölkert worden. Eine türkische Luftoffensive im vergangenen November legte weite Teile der Infrastruktur in Schutt und Asche.