HPG melden weitere Drohnenabschüsse über Zap

Die PKK-Guerilla hat weitere Drohnen der türkischen Armee über Südkurdistan abgeschossen.

Fliegende Tötungsmaschinen der Türkei

Über der für die kurdische Guerilla strategischen Westfront der Zap-Region sind mehrere Drohnen der türkischen Armee abgeschossen worden. Wie das Medien- und Kommunikationszentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) am Donnerstag meldete, seien seit Anfang der Woche insgesamt vier unbemannte Luftfahrzeuge des NATO-Staates Türkei in Südkurdistan vom Himmel geholt worden.

Angaben zum Typ der fliegenden Maschinen, von denen jeweils zwei über Girê FM und Girê Amêdî abgeschossen wurden – unter anderem von Kämpferinnen der Verbände freier Frauen (YJA Star), machten die HPG zunächst nicht. Die Guerillaorganisation der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) teilte allerdings mit, dass in den vergangenen Tagen nicht nur Drohnen der Besatzer im Zap ins Visier genommen wurden. So wurden in Girê Amêdî und Girê Cûdî mehrere Militärstellungen unter Beschuss gesetzt und Soldaten in offenem Gelände beschossen. Außerdem wurde der Aufbau eines Kameraüberwachungssystems mittels Guerillaartillerie sabotiert.

Zu den Angriffen der Besatzungstruppen in Südkurdistan hieß es in der HPG-Erklärung, dass eine unterirdische Tunnelanlage in Girê FM in den vergangenen 48 Stunden jeweils einmal mit einer Sprengstoffdrohne und verbotenen Sprengmitteln bombardiert wurde. Im Zeitraum zwischen dem 17. und 19. Juni erfassten die HPG eigenen Angaben nach zudem 16 Angriffe der türkischen Luftwaffe. Die Kampfflugzeuge zielten demnach auf Gebiete im Qendîl-Gebirge sowie in den Regionen Xakurke, Gare, Metîna und Zap. Mit fünf an der Zahl wurden die meisten Luftschläge auf Teile von Xakurke verübt, darunter auf Kendakola.

Raketenabwehrsystem der Guerilla

Die Kommandantur der Volksverteidigungskräfte (HPG) hatte im März zu Newroz bekannt gegeben, dass die Guerilla über ein Raketensystem zur Abwehr des Drohnenkriegs der Türkei verfügt und seit Februar vergangenen Jahres zahlreiche Drohnen in Südkurdistan zum Absturz gebracht hat, darunter auch diverse Kampfdrohnen. Der letzte im Onlineportal Gerîla TV dokumentierte Abschuss war Anfang Juni, als eine von der Turkish Aerospace Industries (TAI) hergestellte Tötungsmaschine vom Typ ANKA über dem Asos-Gebirge zu Boden gebracht wurde.

Ignorierter Drohnenkrieg

Der NATO-Staat Türkei setzt seit Jahren Drohnen zur extralegalen Tötung von „Feinden“ ein. Die Angriffe richten sich nicht nur gegen die Guerilla, auch das ezidische Siedlungsgebiet Şengal und die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien werden immer wieder von Drohnen bombardiert. Dabei unterscheiden die Angreifer nicht zwischen zivilen und militärischen Zielen. Die internationale Gemeinschaft ignoriert den antikurdisch motivierten Drohnenkrieg der Türkei.