Türkei bombardiert Binarê Qendîl

Türkische Kampfjets haben mehrere Gebiete in der Kurdistan-Region im Irak bombardiert. Berichten zufolge sind infolge der Luftangriffe Feuer ausgebrochen.

Türkische Luftangriffe im Nordirak

Türkische Kampfjets haben am Dienstagnachmittag die Berggemeinde Binarê Qendîl in Südkurdistan bombardiert. Laut vorliegenden Informationen erfolgten die Luftangriffe auf das Waldgebiet Berê Qepan in der Nähe des Dorfes Endze und den Berg Derbî im Gebiet Wert gegen 15 Uhr Ortszeit. Angaben zu den Folgen lagen zunächst nicht vor, die Behörden in der Kurdistan-Region im Irak äußern sich gewöhnlich nicht zu Angriffen der Türkei auf ihrem Territorium.

Binarê Qendîl liegt im Gouvernement Silêmanî und grenzt an iranisches Staatsgebiet. Die Gemeinde besteht aus den fünf Regionen Navdeşt, Dola Şaroş, Qelatûkan, Maradu sowie Dola Baleyan und insgesamt 63 kleineren und größeren Dörfern, die immer wieder Angriffen der türkischen Armee ausgesetzt sind.

Die Friedensinitiative „Community Peacemaker Teams“ (CPT - Iraqi Kurdistan) berichtete zudem von Luftangriffen auf Deraluk im Gouvernement Duhok. Berichten zufolge habe es keine Opfer unter der Zivilbevölkerung gegeben, in den bombardierten Gebieten seien Brände ausgebrochen.

Die CPT haben in einer Statistik für die ersten fünf Monate dieses Jahres 833 Bombardierungen durch die Türkei in der Kurdistan-Region im Irak erfasst, davon 365 in Duhok, 356 in Hewlêr (Erbil), 102 in Silemanî und zehn in Mosul. Der Statistik zufolge sind seit Jahresbeginn mindestens acht Zivilist:innen bei türkischen Luftangriffen in Südkurdistan getötet worden. Die Volksverteidigungskräfte (HPG) verzeichneten allein im Mai 245 Luftangriffe mit Kampfflugzeugen und 43 Attacken durch Kampfhubschrauber in Südkurdistan.