Ein Toter bei Angriffen auf Ain Issa

Im nordsyrischen Ain Issa ist ein 25-Jähriger durch Beschuss aus der türkischen Besatzungszone ums Leben gekommen. Drei weitere Zivilisten, darunter zwei Jugendliche, wurden verletzt.

In der nordsyrischen Stadt Ain Issa ist ein Zivilist durch Beschuss aus der Besatzungszone getötet worden, drei weitere Personen wurden verletzt. Ziel des Angriffs der türkischen Armee und verbündeter Dschihadistenmilizen war das westlich von Ain Issa gelegene Dorf al-Hoshan (Hoşan).

Bei dem Todesopfer handelt es sich nach Angaben der Selbstverwaltung um den 25-jährigen Şêx Mihemed. Angaben zum Alter und der Identität der Verletzten wurden wie folgt gemacht: Bozan Osi (17), Xalid Cebel Ehmed (16) und Mihemed Bozan Sebrî (25). Wie vor Ort berichtet wird, dauern die Bombardierungen der dicht besiedelten Ortschaft vereinzelt weiter an.

Ain Issa wird in der letzten Zeit wieder nahezu täglich von der türkischen Armee und den von ihr befehligten Islamisten der „Syrischen Nationalarmee“ (SNA) – einer Koalition reaktionärer, islamistischer und fundamentalistischer Milizen, die von der türkischen Regierung finanziert und geleitet wird – angegriffen. Die Kleinstadt liegt zentral zwischen der Besatzungszone um Girê Spî (Tall Abyad) und Raqqa an der Schnellstraße M4.

Die Autobahn stellt ein strategisches Ziel der türkischen Invasionstruppen dar, da sie Nordsyrien wie eine Lebensader durchzieht. Einerseits geht es dabei darum, die Ost-West-Verbindung zwischen den selbstverwalteten Gebieten durch die Angriffe zu unterbrechen, perspektivisch aber soll ein Gebiet, das die M4 einschließt, erobert und besetzt werden. Die Angriffe auf die M4 widersprechen den von Russland und den USA garantierten Waffenstillstandsabkommen. Dennoch gehen die Attacken permanent weiter.

Vergangenen Monat war es zu besonders intensiven Angriffen auf Ain Issa gekommen. Am 5. Juni wurden drei Zivilisten bei einem Artillerieangriff auf das Dorf Abu Naytulah etwa fünfzehn Kilometer nordwestlich der Stadt verletzt. Keine 24 Stunden später wurden Zivilisten im Industrieviertel von Heckenschützen der türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen ins Visier genommen, ein 50-jähriger Familienvater erlitt Schussverletzungen am Bein. Ebenfalls am 6. Juni wurde in Ain Issa ein LKW bombardiert. Das Fahrzeug stand in der Nähe einer Raststätte, verletzt wurde niemand.