SNA-Scharfschützen zielen auf Zivilisten

In Ain Issa ist ein 50-jähriger Zivilist von einem Scharfschützen der türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen angeschossen worden.

Die türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen setzen bei ihren Angriffen auf die Kleinstadt Ain Issa im Autonomiegebiet Nord- und Ostsyriens neuerdings auch Scharfschützen ein. Einem 50-Jährigen ist am Montag ins Bein geschossen worden. Der Mann hielt sich im Industrieviertel auf, als das Feuer auf ihn eröffnet wurde. Er wird im Krankenhaus „Şehîd Omer Elûş“ behandelt, Lebensgefahr bestehe nicht, heißt es.

Ain Issa wird in der letzten Zeit wieder nahezu täglich von der türkischen Armee und den von ihr befehligten Islamisten der „Syrischen Nationalarmee“ (SNA) – einer Koalition reaktionärer, islamistischer und fundamentalistischer Milizen, die von der türkischen Regierung finanziert und geleitet wird – angegriffen. Die Kleinstadt liegt südlich der Besatzungszone um Girê Spî (Tall Abyad) an der Schnellstraße M4. Die Autobahn stellt ein strategisches Ziel der türkischen Invasionstruppen dar, da sie Nordsyrien wie eine Lebensader durchzieht. Einerseits geht es dabei darum, die Ost-West-Verbindung zwischen den selbstverwalteten Gebieten durch die Angriffe zu unterbrechen, perspektivisch aber soll ein Gebiet, das die M4 einschließt, erobert und besetzt werden. Die Angriffe auf die M4 widersprechen den von Russland und den USA garantierten Waffenstillstandsabkommen. Dennoch gehen die Attacken permanent weiter.

Erst am Montagvormittag war in Ain Issa ein LKW attackiert worden. Das Fahrzeug stand mit einer Ladung Sand in der Nähe der Raststätte Al-Saqr westlich der Stadt, als sich der Angriff ereignete. Verletzt wurde nach bisherigem Stand niemand. Auf welche Weise sich die Attacke ereignete, ist unterdessen weiter unklar. Vermutet wird der Einsatz einer Killerdrohne des türkischen Staates.

Am Sonntag wurden in Ain Issa drei Zivilisten bei einem Artillerieangriff auf ihr Dorf Abu Naytulah verletzt. Seit der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan mit einer neuerlichen Invasion in Nord- und Ostsyrien droht, eskalieren die Angriffe gegen die Autonomiegebiete. Vor Ain Issa ziehen die türkisch-dschihadistischen Besatzer bereits seit zwei Wochen große Truppenkontingente zusammen.