Efrîn: Berüchtigte Amshat-Miliz verschleppt drei Zivilisten

Die berüchtigte von der Türkei kommandierte Amshat-Miliz hat in Efrîn-Mabeta drei Zivilisten verschleppt. Allein in diesem Jahr wurden in Efrîn 198 Zivilist*innen von den Besatzungstruppen entführt, zehn ermordet und zehn weitere verletzt.

Die unter dem Befehl der Türkei stehende Amshat-Miliz hat drei Zivilisten aus dem Dorf Kaxrê in Efrîn-Mabeta entführt. Das berichtet die Nachrichtenagentur ANHA. Bei den Verschleppten soll es sich um Hisên Ebdo, Semîr Faêq und Manan Ebo handeln. Die drei Dorfbewohner wurden an einen unbekannten Ort verschleppt.

Erst Anfang Februar wurde ein Zivilist von der Amshat-Miliz um Geld erpresst, schwer gefoltert und anschließend in einen Brunnen geworfen. Über den Vorfall berichtete der betroffene Dorfbewohner: „Eines Nachts stürmten türkische Soldaten und Mitglieder der Amshat-Miliz mein Haus. Ohne jeden Anlass fingen sie an, mich grausam zu schlagen. Ich wurde aufgrund der Folter ohnmächtig und bekam nicht mehr mit, was um mich herum geschah. Da ich alt bin, konnte ich mich nicht verteidigen. Sie schlugen mir mit der Waffe auf den Kopf. Sie wollten 3.000 Dollar von mir. Ich sagte, ich hätte nicht soviel Geld. Dann warfen sie mich in den Brunnen und versuchten so, mich umzubringen. Als ich in den Brunnen stürzte, verlor ich das Bewusstsein. Ich wachte am nächsten Morgen auf. Ich kletterte aus dem Brunnen heraus und sah die Folterspuren an meinem Körper. Diese Male trage ich immer noch.“

Al-Amshat ist eine Bezeichnung der rechtsextremen Sulaiman-Shah-Brigade, welche insbesondere die Polizeitruppen der Besatzungsmacht in Efrîn stellt. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Efrîn wurden allein in diesem Jahr in Efrîn 198 Zivilist*innen von den Besatzungstruppen entführt, zehn ermordet und zehn weitere verletzt.