Die Koordination der Frauenbewegung Kongra Star in Qamişlo fordert die internationale Gemeinschaft angesichts der türkischen Angriffsdrohungen zum Handeln auf. Der Luftraum über der Region müsse umgehend geschlossen werden.
Offenbar rückt ein türkischer Großangriff auf Nord- und Ostsyrien immer näher. Nachdem die Selbstverwaltung der Region am Dienstag den Ausnahmezustand ausgerufen hat, appelliert nun die Frauenbewegung Kongra Star an die Weltöffentlichkeit und erinnert daran, dass die Verteidigungskräfte von Nord- und Ostsyrien die Welt vor dem „Islamischen Staat“ (IS) gerettet haben.
Rîhan Temo warnte auf einer Pressekonferenz der Koordination von Kongra Star in Qamişlo vor dem bevorstehenden Angriff und den Ambitionen der Türkei, einen großen Teil der selbstverwalteten Gebiete zu besetzen.
„Türkei agiert in Abhängigkeit von den USA“
Dabei kritisierte sie insbesondere die USA und sagte: „Die außen- und innenpolitischen Vorbereitungen der Türkei sind weitgehend von den Vereinigten Staaten abhängig. Der türkische Staat will die Region vor allem auch mit Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr angreifen, um die eigentliche Bevölkerung der Region zu vertreiben, die Stabilität zu zerstören, die demografische Struktur zu verändern und die IS-Zellen von neuem zu mobilisieren.“
„Es droht ein Genozid“
Temo fuhr in ihrer Kritik an den internationalen „Garantiemächten“ des Waffenstillstands, allen voran Russland und den USA, fort: „Sie tun so, als hätten sie keine Verantwortung, sie geben nur politische und diplomatische Erklärungen ab und schützen die Türkei. Alle Staaten wissen, dass die Kräfte von Nord- und Ostsyrien ihre Gebiete vor Terror schützen und keinen einzigen Tag eine Bedrohung für die Sicherheit der Türkei dargestellt haben. Den Menschen in Nord- und Ostsyrien droht ein Genozid.“
„Die osmanische Bedrohung stoppen“
Rîhan Temo erklärte, dass die bereits jetzt besetzten Gebiete sichere Rückzugsorte für den IS darstellen. An die internationalen Mächte appellierte die Vertreterin von Kongra Star, die „osmanische Bedrohung der AKP“ zu stoppen. Temo wies auf die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft hin und forderte die Schließung des Luftraums: „Die Weltöffentlichkeit muss ihre politische und moralische Pflicht erfüllen und diejenigen schützen, die die Welt vor dem IS gerettet haben.“
