Seit dem 25. August führen die Kräfte der inneren Sicherheit gemeinsam mit den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) und den Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG/YPJ) eine Operation gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) im Flüchtlings- und Internierungslager al-Hol durch. Der siebte Tag der Operation startete am Mittwochmorgen um vier Uhr. Den ganzen Tag über wurde Sektor 7 des Camps durchsucht. Dabei wurden fünf IS-Mitglieder und sechs IS-Verdächtige festgenommen. Gleichzeitig wurden die Bewohner:innen des Sektors registriert, um versteckte IS-Mitglieder ausfindig zu machen. Jedes Zelt wurde einzeln untersucht, die Böden werden mit Metalldetektoren überprüft. An den Vortagen waren Tunnel, Waffen und Folterwerkzeuge entdeckt worden.
Bei den Durchsuchungen konnten große Geldbeträge sichergestellt werden. Eine IS-„Lehrerin“ wurde ebenfalls festgenommen und inhaftiert. In ihrem Zelt wurden eine große Menge Geld, IS-Propaganda und Schulungsunterlagen entdeckt.
Die Operation wird auch am Donnerstag fortgesetzt.
IS-Hochburg Camp-Hol
Im Camp-Hol leben circa 60.000 Menschen in der Nähe von Hesekê in Rojava. Unter ihnen Tausende Angehörige von IS-Dschihadisten aus über 50 verschiedenen Ländern. Viele der IS-Frauen sind weiter von der IS-Ideologie überzeugt und erziehen die Kinder im Lager auf diese Weise. Während die Selbstverwaltung mit der Kontrolle des Lagers weitgehend allein gelassen wird und die Herkunftsstaaten, wenn überhaupt, nur sehr zögerlich ihrer Staatsbürger:innen zurücknehmen, wächst in dem Lager eine neue Generation IS-Dschihadisten heran. Versteckt in den Zelten des Flüchtlings- und Internierungslagers für IS-Familien finden Scharia-Prozesse statt, der IS indoktriniert Kinder und Jugendliche und die „Sittenpolizei“ des IS mordet. IS-Zellen hatten allein in diesem Jahr mindestens 44 Lagerbewohner:innen, darunter eine Frau und zwei Kinder, ermordet. Wiederholt wurden enthauptete Leichen der Opfer des IS in der Kanalisation des Camps gefunden.