Camp Hol: Binnen 48 Stunden 23 IS-Verdächtige festgenommen

Bei der Anti-IS-Operation im Camp Hol in Rojava wurden in den vergangenen 48 Stunden 23 mutmaßliche IS-Dschihadist:innen festgenommen.

Seit dem 25. August findet im Camp Hol in der Nähe der nordsyrischen Stadt Hesekê eine Anti-IS-Operation statt. In dem Lager, in dem neben Flüchtlingen Tausende Angehörige von IS-Dschihadisten untergebracht sind, konnten die Sicherheitskräfte wichtige IS-Strukturen zerschlagen, Gefangene befreien, Material beschlagnahmen und viele mutmaßliche IS-Dschihadist:innen festnehmen.

Am elften und zwölften Tag der von den Kräften der inneren Sicherheit (Asayîş) und Verbänden der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), darunter die Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG/YPJ), durchgeführten Operation konnten 23 IS-Dschihadist:innen festgenommen werden, sechs von ihnen Frauen. Außerdem wurden sieben Tunnel entdeckt und acht Zelte, die vom IS als Schulungsräume und zur Folter und Bestrafung benutzt wurden, abgebaut. An diesen beiden Tagen wurden vier Handgranaten, 388 Patronen, drei Kalaschnikow-Magazine, vier Militärrucksäcke, Telefonleitungen und ein Laptop sichergestellt.

Fünf gefangene Frauen befreit

Nachdem am Freitag bei der Operation eine Ezidin aus IS-Gefangenschaft im Camp Hol befreit werden konnte, wurden am Montag vier weitere angekettete Frauen der Gefangenschaft entrissen. Drei dieser Frauen konnten im Rahmen eines Spezialeinsatzes der YPJ im Abschnitt „Muhadschirat“, wo Familien von ausländischen Dschihadisten interniert sind, befreit werden. Entdeckt wurden sie in einem Zelt, das offenbar als Folterzentrum genutzt wurde. Die Körper der Frauen im Alter von 20, 22 und 23 Jahren wiesen Folterspuren auf. Die vierte Frau wurde im Bereich für Angehörige von syrischen IS-Söldnern in einer Folterkammer des IS gefunden. Sie soll ebenfalls gefesselt gewesen sein. Ihre Verletzungen deuteten auf massive Folter hin.