Die türkische Aggression gegen Nord- und Ostsyrien dauert unvermindert an. Erneut sind in Teilen der Autonomiegebiete aus der von der Regierung in Ankara und verbündeten Dschihadistenmilizen betriebenen Besatzungszone abgefeuerte Granaten eingeschlagen. Ziel der Angriffe, die am späten Freitagabend einsetzen und in einigen Orten die gesamte Nacht über andauerten, waren Siedlungsgebiete in Efrîn, Şehba und Til Temir.
Im ehemaligen Kanton Efrîn nahmen türkisch-dschihadistische Invasionstruppen mehrere Dörfer im nicht vollständig von der Türkei besetzten Kreis Şêrawa unter Artilleriefeuer. Getroffen wurden Aqibê, Bênê, Dêrcimêlê, Soxanekê und Ziyaret. In letzterer Ortschaft wurden zwei syrische Regimesoldaten getötet, weitere zwei Militärs sind verletzt. In Ziyaret befindet sich zudem das Vertriebenenlager Veger, in dem rund 105 Familien aus Efrîn leben. Ob dort Menschen durch die Angriffe zu Schaden gekommen sind, ist bislang unklar. Im benachbarten Kanton Şehba wurde die Stadt Tel Rifat beschossen. Insgesamt schlugen dort sowie in Efrîn weit mehr als hundert Mörsergranaten ein. Am Himmel über der Region sind Aufklärungsdrohnen unbekannter Herkunft im Einsatz.
Granateneinschläge in Şêrawa und Tel Rifat | Video: ANHA
Auch aus dem christlich besiedelten Til Temir wurden Bombardierungen von Wohngebieten gemeldet. Betroffen waren die assyrischen Dörfer Tawila und Til Tawil, im Einsatz waren Panzerhaubitzen der türkischen Armee. Beide Ortschaften werden bereits seit Wochen nahezu täglich zum Ziel von Attacken der Besatzungstruppen. Gesicherte Angaben über das Ausmaß der Angriffe liegen nicht vor.