Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat sich zu den Angriffen der Türkei auf die Region geäußert. In der Erklärung warnt die Autonomieverwaltung vor einem Erstarken der Terrororganisation „Islamischer Staat“. Der IS hat seine Anhänger vergangenen Sonntag über Telegram aufgefordert, die Angriffe in Europa wieder aufzunehmen. Die nordostsyrische Autonomieverwaltung sieht einen Zusammenhang zu der türkischen Aggression und weist darauf hin, dass sich der Krieg in der Ukraine auf die ganze Welt auswirkt. In dieser kritischen Situation setze der türkische Staat vor den Augen der Weltöffentlichkeit seine brutalen Angriffe auf Nordostsyrien fort, erklärt die Autonomieverwaltung:
„Die Türkei verletzt die territoriale Integrität Syriens und bombardiert unsere Region. Zuletzt ist die Ko-Vorsitzende der Verteidigungsabteilung in der Euphrat-Region zusammen mit zwei weiteren Frauen bei einem Angriff auf ihr Auto ums Leben gekommen. Zwei Tage später wurde das Zentrum von Kobanê bombardiert.“
Bei den genannten drei Frauen handelt es sich um die YPJ-Kämpferinnen Dilar, Ronahî und Kobanê. Dilar Heleb war langjähriges Mitglied der YPJ-Kommandantur, Ronahî Kobanê hat an den Befreiungsoffensiven in Kobanê und Raqqa gekämpft. Diese Frauen, die mit den YPJ den IS in einem langjährigen Kampf 2019 besiegt haben, wurden von der Erdogan-Regierung gezielt ermordet. Seit Anfang 2022 sind bei 30 Drohnenangriffen in Nordostsyrien neun Menschen getötet und 28 verletzt worden.
Die Autonomieverwaltung erklärt, dass die Türkei die Region durch die permanenten Angriffe destabilisieren will. Erdogan versuche, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf vermeintliche Gefahren im Ausland zu lenken. Dieselbe Politik verfolge der türkische Staat auch in Südkurdistan und Şengal im Nordirak, was erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Region habe. „Diese Situation bereitet den Boden für eine Rückkehr des IS und stärkt die Söldnertruppen, mit denen die Türkei ihre Besatzungspolitik in Syrien umsetzt“, warnt die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien.