Besatzer bombardieren Til Temir, Efrîn und Minbic

Die Angriffe der Türkei und ihrer dschihadistischen Verbündeten auf Nord- und Ostsyrien dauern an. In Til Temir sind zwei Landwirte von türkischer Artillerie verletzt worden, auch Teile von Minbic und Efrîn werden bombardiert.

In mehreren Dörfern von Nordostsyrien ist am Samstag türkische Artillerie eingeschlagen. Im christlich geprägten Chabur-Tal wurden Granaten auf die nördlich von Til Temir gelegenen Ortschaften Al-Fakkah und Qubur al-Qarajim abgefeuert, zwei Landwirte wurden verletzt. Die beiden 40-jährigen Männer hielten sich zu Erntearbeiten auf einer Anbaufläche in Al-Fakkah auf, als der Beschuss einsetzte. Sie wurden in das Şehîd-Lêgerîn-Krankenhaus in Til Temir gebracht, Angaben zur Schwere ihrer Verletzungen liegen noch nicht vor.

In der weiter westlich gelegenen Stadt Minbic kommt es seit den Mittagsstunden zu intensiven Bombardements auf das Dorf Arab Hasan Kabir. Wie der Militärrat Minbic mitteilt, richteten sich die um 12.20 Uhr Ortszeit gestarteten Angriffe von Besatzungstruppen gezielt gegen Wohnhäuser in der Ortschaft. Einige Gebäude seien bereits großflächig beschädigt worden. Menschen wurden nach bisherigem Stand nicht verletzt.

Auch aus dem zerschlagenen Kanton Efrîn werden Attacken auf zivile Siedlungsgebiete gemeldet. Laut Berichten der in Rojava ansässigen Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) befinden sich dort die Dörfer Tinibê in Şera sowie Bênê in Şêrawa im Fokus der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Verbündeten. Ob Bewohner:innen zu Schaden gekommen sind, war zuletzt noch unklar.

Angriffe auf Tinibê | Video: ANHA

Zermürbungskrieg gegen Nord- und Ostsyrien

Weitgehend unbeachtet von der westlichen Öffentlichkeit führt die Türkei einen offenen Zermürbungskrieg gegen Nord- und Ostsyrien und bombardiert täglich zivile Siedlungsgebiete oder Einrichtungen der Autonomieverwaltung. Seit Monaten droht der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan zudem mit einem neuerlichen Angriffskrieg gegen die Region. Ankara begründet die kriegerische Aggression mit einer „terroristischen Bedrohung“ für die Türkei durch den mehrheitlich kurdischen Nordosten von Syrien. Damit will die türkische Führung eine weitere Invasion rechtfertigen. Ziel ist die Ausweitung der illegalen Besatzungszone.