HPG gedenken Zap-Gefallener

Die Volksverteidigungskräfte würdigen drei ihrer Kämpfer, die 2023 bei einem türkischen Angriff in der Zap-Region ums Leben kamen. Şoreşger Mazlum Malçok, Dijwar Ararat und Baz Çatak leisteten Widerstand gegen eine große Besatzungsoffensive.

Şoreşger Mazlum Malçok, Dijwar Ararat, Baz Çatak

Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben die Namen von drei Guerillakämpfern veröffentlicht, die im Sommer 2023 bei einem türkischen Angriff auf die Zap-Region in Südkurdistan ums Leben gekommen sind. Die Kämpfer Şoreşger Mazlum Malçok, Dijwar Ararat und Baz Çatak gehörten den Angaben zufolge den Guerillaeinheiten an, die Widerstand gegen die im April 2022 gestartete Besatzungsoffensive gegen Zap, Metîna und Avaşîn leisteten. In ihrem Nachruf würdigten die HPG die drei Gefallenen als „selbstlose Militante“, die sich mit Überzeugung und Opferbereitschaft dem Kampf für die kurdische Selbstbestimmung verschrieben haben. „Wir verneigen uns in Respekt und Dankbarkeit vor den Erinnerungen an unsere Gefallenen“, heißt es in der Erklärung.

Biografien der Gefallenen

Zur Biografie der Gefallenen teilten die HPG mit:

                             

Codename: Şoreşger Mazlum Malçok
Vor- und Nachname: Vedat Işık
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Sultan – İsmet
Todestag und -ort: 18. Juni 2023 / Zap

 

 

Codename: Dijwar Ararat
Vor- und Nachname: Özkan Kaya
Geburtsort: Agirî
Namen von Mutter und Vater: Sevim – Bahattin
Todestag und -ort: 18. Juni 2023 / Zap

 

 

Codename: Baz Çatak
Vor- und Nachname: Abdulhalim Baran
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Medine – Eyüp
Todestag und -ort: 18. Juni 2023 / Zap

 


Şoreşger Mazlum Malçok

Şoreşger Mazlum Malçok stammte aus der Provinz Şirnex (tr. Şırnak) in Nordkurdistan. In einer politisierten Umgebung aufgewachsen, erlebte er bereits in jungen Jahren staatliche Repression, darunter Dorfzerstörungen und das Verschwindenlassen von Oppositionellen. Seine Erfahrungen führten ihn früh zur kurdischen Freiheitsbewegung. 2011 schloss er sich der Guerilla an und war später in den Bergen von Zagros im Einsatz. Dort war er an zahlreichen Operationen gegen die türkische Besatzung beteiligt. Er galt laut HPG als disziplinierter Kämpfer, der sich sowohl ideologisch als auch militärisch stetig weiterentwickelte. Seit 2022 beteiligte er sich an der Abwehr der großangelegten türkischen Offensive auf die Medya-Verteidigungsgebiete.


Dijwar Ararat

Dijwar Ararat, geboren im nordkurdischen Agirî (Ağrı), wuchs in einer politisch aktiven Familie in der traditionell widerständigen Serhed-Region auf. Bereits als Jugendlicher beschäftigte er sich mit der Geschichte kurdischer Aufstände und den Folgen der Assimilationspolitik. Später engagierte er sich in der kurdischen Jugendbewegung, bevor er sich 2014 den Guerillakräften anschloss. In jenem Jahr kämpfte er auch gegen die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Rojava und Şengal und wurde bei mehreren Gefechten verletzt. Als erfahrener Kämpfer kehrte er immer wieder an die Front zurück. 2022 meldete er sich freiwillig für Einsätze in der schwer umkämpften Zap-Region.


Baz Çatak

Baz Çatak kam in Şax (Çatak) bei Wan zur Welt. Geprägt von der politischen Atmosphäre in seiner Umgebung, engagierte er sich bereits als Jugendlicher in der kurdischen Jugendbewegung. Nach einer Verletzung bei einem Protest entschied er sich, sich dauerhaft dem bewaffneten Kampf anzuschließen. 2015 trat er der Guerilla bei. In sechs Jahren Kampfeinsatz sammelte er umfangreiche militärische Erfahrung, bevor er 2022 in der Zap-Region Verantwortung übernahm. Laut HPG zeichnete er sich durch eine kämpferische Haltung, emotionale Tiefe und enge Bindungen zu seinen Mitkämpfer:innen aus.


Die HPG beschreiben die drei Gefallenen als Teil einer Generation von Kämpfer:innen, die in den letzten Jahren eine zentrale Rolle im Widerstand gegen die kriegerischen Expansionsbestrebungen der Türkei spielten. Ihr Tod sei Verlust, aber gleichzeitig auch Verpflichtung: „In Verbundenheit zu unseren Weggefährten bekräftigen wir unseren unerschütterlichen Willen zum Widerstand. Die Fahne des Kampfes, die uns unsere Gefallenen übergeben haben, wird mit Entschlossenheit weitergetragen.“