Die am Sonntag bei einem türkischen Drohnenangriff auf ein Rehabilitationszentrum für Kriegsversehrte in Qamişlo getötete YPJ-Kommandantin Sorxwîn Rojhilat ist Kobanê beerdigt worden. Die Kurdin aus Makû in Rojhilat (Ostkurdistan/Westiran) hieß mit bürgerlichem Namen Fatma Sakan und hatte seit einer Verletzung im Kampf um Kobanê eine schwere Sehbehinderung. Sie war eine von mehr als 20.000 Kriegsversehrten, die der Kampf gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) in Nord- und Ostsyrien forderte. Bei dem Drohnenangriff am 11. Februar ist zusammen mit Sorxwîn Rojhilat auch Azadî Dêrik ums Leben gekommen.
Die YPJ-Kommandantin Rojda Felat hielt auf der Beerdigung eine Rede, in der sie Rache ankündigte und sagte, Sorxwîn Rojhilat habe sich gewünscht, auf dem Gefallenenfriedhof „Şehîd Dîcle“ in Kobanê beigesetzt zu werden. „Sie kämpfte mit ihrer bescheidenen Persönlichkeit auf allen Gebieten. Als ihre Genossinnen bekräftigen wir das Versprechen, unsere Gefallenen zu rächen.“
Nûcan Rojhilat hielt eine Ansprache im Namen der Familie und der Föderation der Kriegsversehrten. Ein weiterer Redner war Berxwedan Berekat, dessen Schwester Çiçek Kobanê zusammen mit Sorxwîn Rojhilat gegen den IS kämpfte und Ende Januar bei einer Aktion gegen einen Stützpunkt der türkischen Besatzungstruppen in Efrîn ums Leben kam. In den Reden kam die Entschlossenheit zum Ausdruck, den Kampf der Gefallenen fortzusetzen.
Nach den Reden wurden die Gefallenenurkunden von Sorxwîn Rojhilat und Çiçek Kobanê verlesen und ihren Angehörigen ausgehändigt. Als der Leichnam von Sorxwîn begraben wurde, riefen die Menschen „Şehîd namirin“ (Die Gefallenen sind unsterblich).