Abdi: Der Krieg wird sich nicht auf Nordsyrien beschränken

QSD-Kommandant Mazlum Abdi berichtet von Toten und Verletzten durch die türkische Bombardierung in der vergangenen Nacht und warnt davor, dass der Krieg nicht auf Nordsyrien begrenzt bleiben wird.

Der Generalkommandant der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), Mazlum Abdi, hat sich bei Ronahî TV zu den Luftangriffen der Türkei auf Rojava geäußert. Abdi führte aus, dass türkische Kampfjets am Samstagabend ab 22 Uhr Ortszeit viele Orte zwischen Şehba und Dêrik bombardiert haben. „Dabei wurde nicht zwischen der Zivilbevölkerung und militärischen Punkten unterschieden. Es wurde auch kein Unterschied zwischen den Truppen des syrischen Staates und unseren Kräften gemacht. Wir haben Gefallene und Verwundete. Laut den uns vorliegenden Informationen werden die Angriffe noch eine Weile weitergehen. Es ist klar, dass wir nichts mit dem Terroranschlag in Istanbul zu tun haben. Das weiß die ganze Welt. Keine kurdische Partei hat etwas mit dem terroristischen Angriff auf Zivilisten zu tun“, so der QSD-Kommandant.

Der Anschlag in Istanbul ist ein inszenierter Vorwand“

Abdi bezeichnete den Bombenanschlag am Sonntag vergangener Woche in Istanbul als Inszenierung des türkischen Geheimdienstes, bei der die von der Türkei kontrollierten Milizen in Nordsyrien eingesetzt worden seien: „Unsere Kräfte sollen dafür beschuldigt werden. Es sollte jedoch allen klar sein, dass die momentanen Angriffe seit einem Jahr vorbereitet werden. Der türkische Staat nutzt den Anschlag in Istanbul als Vorwand.“

Der Krieg wird nicht regional beschränkt bleiben“

Der türkische Staat wolle sich an der Bevölkerung von Rojava rächen und die Menschen vertreiben, so Abdi weiter: „Es geht um eine Machenschaft Erdogans hinsichtlich der Wahlen in der Türkei. Diese Art von Angriffen kann unseren Willen niemals brechen. Unsere Kräfte sind auf den Angriff vorbereitet, daher gehen wir davon aus, dass wir keinen großen Schaden davontragen werden. Sollte der türkische Staat die Aggression fortsetzen, werden jedoch alle Schäden erleiden. Wir wollen nicht, dass ein großer Krieg ausbricht. Wenn der türkische Staat auf Krieg besteht, sind wir allerdings auf einen großen Widerstand vorbereitet. Der Krieg wird dann nicht auf die Region beschränkt bleiben, sondern sich überall ausbreiten. Davon werden alle betroffen sein. Wir fordern, dass alle involvierten Seiten ihre Aufgabe erfüllen und die brutalen Angriffe des türkischen Staates stoppen.“

Keine Militärbewegung am Boden

„Laut unseren Informationen wird die Bombardierung noch ein bisschen andauern. Aktuell gibt es nirgendwo Bewegungen des türkischen Staates am Boden. Und wir haben auf militärischer Ebene die notwendigen Maßnahmen getroffen. Unser Volk muss sich an die Sicherheitsdirektiven halten, um keinen Schaden zu erleiden“, so der QSD-Generalkommandant Mazlum Abdi.