AANES-Sprecher: Türkischer Rachefeldzug für den IS

Der AANES-Sprecher Lokman Ehmê sieht in der Angriffswelle auf Nordostsyrien einen Rachefeldzug der Türkei für den IS und warnt vor den Konsequenzen.

Lokman Ehmê hat sich als Sprecher der Autonomen Administration von Nord- und Ostsyrien (AANES) zu den Luftangriffen der Türkei geäußert. Wie Ehmê gegenüber ANF erklärte, folgt die Bombardierung einer geplanten Inszenierung: „Der türkische Staat greift ständig an, um von der Krise im Inland abzulenken. Zuerst erfolgt die Planung, dann kommt der Angriff. Diese Abfolge ist verständlich, wenn wir uns an die Worte des MIT-Chefs Hakan Fidan erinnern. 2014 sagte Fidan, es sei einfach, einen Vorwand für einen Krieg in Nordsyrien zu finden. Er könne einfach zwei Personen auf die andere Seite der Grenze schicken, um Raketen auf die Türkei abzufeuern. Durch derartige Vorwände sollen die Angriffe legitimiert werden.“

Ehmê betonte, dass die Angriffe auf Nord- und Ostsyrien eine Initiative zur Wiederbelebung des IS seien: „Der ganzen Welt sollte klar sein, dass es sich nicht um normale Angriffe handelt. Der türkische Staat kann mit dem IS und der Al-Nusra-Front leben, aber normale Systeme können das nicht. Dafür gibt es Dutzende Beispiele. Die türkische Angriffswelle ist ein Rachefeldzug für den IS, eine Initiative zur Wiederbelebung des IS.“

Damaskus muss die Landesgrenzen schützen“

Ein weiteres Ziel sei es, die Unterstützung der AANES durch die syrischen Stämme zu verhindern. Für heute sei eine Versammlung von Stammesvertretern in Hesekê geplant, auf der es um die Unterstützung der Autonomieverwaltung und der militärischen Verteidigung gehen soll, erklärte Ehmê und wies darauf hin, dass in der Region bereits seit geraumer Zeit der Ausnahmezustand erklärt worden ist:

„Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) und die gesamte Region befindet sich ohnehin im Ausnahmezustand. Dementsprechend haben wir Vorbereitungen getroffen. Die Bevölkerung steht hinter den QSD und der Autonomieverwaltung. Dass sich die kurdischen, arabischen, turkmenischen, armenischen und assyrischen Bevölkerungsgruppen unter dem Dach der Autonomieverwaltung zusammengeschlossen haben, ist die beste Antwort auf die Angriffe des türkischen Regimes. Die Bevölkerung und die QSD werden auf diese Aggression reagieren.“

Der AANES-Sprecher forderte auch die syrische Regierung zum Handeln auf: „Diese Angriffe sollten auch eine Warnung an die Regierung in Damaskus sein. Das Land kann nicht nur mit Erklärungen geschützt werden, das erfordert einen Willen. Die Regierung in Damaskus muss wie mit den QSD vereinbart die Grenzen schützen. Auch die Völker Syriens müssen sich dagegen wehren, dass der türkische Staat über Nordostsyrien das ganze Land besetzen will.“