Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES) hat den Drohnenangriff auf die Militärakademie in der zentralsyrischen Stadt Homs verurteilt und die Türkei verantwortlich gemacht. Am Donnerstag hatten mehrere Drohnen den Innenhof der Militärakademie von Homs während einer Abschlussfeier bombardiert, bei der die Familien der neuen Offiziere versammelt waren. Bei dem Angriff wurden über hundert Menschen getötet, darunter auch Frauen und Kinder. Die Angriffe erfolgten wenige Minuten nach der Abreise des syrischen Verteidigungsministers Ali Mahmoud Abbas.
In einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme erklärt die AANES, dass die zeitgleichen Drohnenangriffe auf ihre Gebiete im Nordosten Syriens und die Stadt Homs in Zentralsyrien bedeuten, dass der Täter derselbe ist, nämlich die Türkei und ihre Söldnertruppen. Die AANES verurteilte die Angriffe und betonte, dass sie sich gegen alle Syrer:innen richteten. Die negative Rolle der Türkei in Syrien sei mehr als deutlich geworden, da sie töte, plündere und die Infrastruktur zerstöre, um die Bevölkerung zur Auswanderung zu zwingen, die Menschen in der Region zu töten und ihr Projekt zur Veränderung der Demografie der Region fortzusetzen. Die AANES rief alle Kräfte in Syrien zur Zusammenarbeit gegen die Türkei und ihre Söldner auf und bekräftigte ihre Verpflichtung, die Einheit des syrischen Volkes und des syrischen Territoriums zu bewahren.
Zu dem Angriff in Homs bekannte sich zunächst niemand. Die syrische Armee machte „terroristische Organisationen“ verantwortlich und bombardierte Ziele in der Region Idlib im Nordwesten Syrien. Idlib wird von dem Al-Qaida-Ableger Hayat Tahrir al-Sham (HTS) kontrolliert, der von der Türkei auch in ihrer Besatzungszone in Nordsyrien eingesetzt wird.
Unterdessen setzt die Türkei die Angriffswelle auf die nordostsyrische Autonomieregion fort. Seit Donnerstag sind mindestens zwölf Menschen infolge der türkischen Militärgewalt getötet worden, sechs von ihnen waren Zivilpersonen. Weitere zwölf Menschen wurden teils schwer verletzt, die meisten sind Zivilist:innen. Die Angriffe richten sich gezielt gegen lebenswichtige Infrastruktur- und Energieanlagen.