Die Autonome Administration von Nord- und Ostsyrien (AANES) hat die jüngste Angriffswelle der Türkei auf ihre Gebiete scharf verurteilt und die internationale Koalition gegen den IS, Russland und das Regime in Damaskus aufgefordert, eine klare Position gegen die „ungerechtfertigte Militärgewalt“ zu beziehen. Die ohnehin komplizierte Gemengelage in Syrien aus unterschiedlichsten Akteuren mit verschiedenen Interessen werde durch die regionalen und internationalen Entwicklungen, die das Land betreffen, und das illegale Eingreifen der Türkei noch unübersichtlicher, warnt die AANES in einer Mitteilung und betont: „Die Eskalation dieser Angriffe, die sich auch gezielt gegen die Zivilbevölkerung richten, zeigen, dass die Türkei den Völkermord an vielen Fronten fortsetzen will.“
Seit Tagen intensiviert die Türkei ihre kriegerische Aggression gegen Nord- und Ostsyrien. Bei zahlreichen Drohnenangriffen und Artillerie-Bombardements in Regionen wie Minbic, Efrîn, Şehba und Qamişlo sind nach einer vorläufigen Bilanz mindestens 16 Menschen getötet und 19 weitere verletzt worden. Mit neun toten und zehn verletzten Soldaten verzeichnet Damaskus die meisten Verluste, gefolgt vom Militärrat Minbic, der sechs gefallene und drei verwundete Angehörige zu beklagen hat. Auch Zivilpersonen befinden sich unter den Opfern.
Die AANES betont, dass diese Angriffswelle inmitten der Gespräche über einen weiteren Vierergipfel zwischen Russland, der Türkei, Iran und Syrien, die darauf abzielten, die Wogen zwischen Ankara und Damaskus zu glätten, verübt wurde. Diese Entwicklung werfe viele Fragen auf. Die Selbstverwaltung schließt daher nicht aus, dass der türkische Staat mit anderen Parteien einen neuen Plan verfolgt, die AANES zu zerschlagen: „Dies würde eine ernsthafte Bedrohung darstellen, die sich nicht nur auf Syrien, sondern die gesamte Region auswirken könnte.“ Die Selbstverwaltung sei daher entschlossen, Nord- und Ostsyrien und die Völker der Region auf Grundlage des Rechts auf legitime Selbstverteidigung gegen die Angriffe zu schützen und Widerstand für die erkämpften Errungenschaften zu leisten.