Weitere Journalist:innen in der Türkei festgenommen - UPDATE

Die Festnahmewelle gegen kurdische Journalist:innen in der Türkei wird fortgesetzt. In mehreren Städten fanden am frühen Morgen Hausdurchsuchungen statt, in Amed wurden unter anderem Dicle Müftüoğlu und Sedat Yilmaz festgenommen.

In der Türkei sind am frühen Morgen erneut Journalist:innen und weitere Personen festgenommen worden. Die Generalstaatsanwaltschaft Ankara hat Festnahme von 49 Oppositionellen angeordnet. Die Polizei durchsuchte Wohnungen in mehreren Städten. In Amed (tr. Diyarbakir) wurden die Ko-Vorsitzende des Journalistenvereins Dicle-Firat (DFG), Dicle Müftüoğlu, sowie der Journalist Sedat Yilmaz, Korrespondent der Nachrichtenagentur MA, und seine Ehepartnerin Selma Yilmaz festgenommen. Bei Razzien in Istanbul ist unter anderem die Schwester von Sedat Yilmaz, Filiz Yilmaz, festgenommen worden. Weitere namentlich bekannte Betroffene sind Cihan Güneş, Ramazan Debe, Erol Balcı, Evin Özbek, Mahmut Doği, Devran Ak und Cahit Kanbay.

Die Akte steht unter Geheimhaltung, was den Betroffenen vorgeworfen wird, ist nicht bekannt. Die Staatsanwaltschaft hat für 24 Stunden ein Kontaktverbot mit Rechtsbeiständen angeordnet.

Der DFG fordert die sofortige Freilassung der festgenommenen Journalist:innen und weist darauf hin, dass seine Ko-Vorsitzende Dicle Müftüoğlu von ständiger Repression überzogen wird und sich in den vergangenen Tagen vor allem um ihre bei der letzten Operation festgenommenen Kolleg:innen gekümmert hat. Innerhalb der letzten zehn Monate sind nach Angaben des Vereins dreißig kurdische Journalistinnen und Journalisten verhaftet worden.

Am 25. März sind in einer landesweiten Operation mindestens 143 kurdische Oppositionelle festgenommen worden, darunter Journalist:innen, Politiker:innen, Aktivist:innen, Jurist:innen und Künstler:innen, nach insgesamt 216 Personen wurde gefahndet. Von den Festgenommenen wurden bisher 47 Personen wegen angeblicher Unterstützung der PKK verhaftet. 86 Personen sind gegen Meldeauflagen freigelassen worden.

Die Meldung wurde aktualisiert.