Kurdische Journalisten seit drei Tagen in Gewahrsam
Fünf Journalisten, die am Dienstag während der Proteste gegen die Zwangsverwaltung in Mêrdîn festgenommen wurden, befinden sich weiterhin in Polizeigewahrsam.
Fünf Journalisten, die am Dienstag während der Proteste gegen die Zwangsverwaltung in Mêrdîn festgenommen wurden, befinden sich weiterhin in Polizeigewahrsam.
Die am Dienstag in der nordkurdischen Provinzhauptstadt Mêrdîn (Mardin) festgenommenen Journalist*innen befinden sich weiterhin in der Antiterrorzentrale der Polizeidirektion in Gewahrsam. Die Betroffenen, bei denen es sich um die Korrespondenten der Nachrichtenagentur Mezopotamya MA, Ahmet Kanbal und Mehmet Şah Oruç, die JinNews-Korrespondentin Rojda Aydın sowie die Journalistinnen Nurcan Yalçın und Halime Parlak handelt, hatten die Proteste gegen die Absetzung dreier HDP-Oberbürgermeister*innen durch die türkische Regierung begleitet und waren unter Anwendung von massiver Gewalt festgenommen worden. Ihrem Rechtsbeistand hatten sie im Rahmen eines ersten Anwaltsgesprächs mitgeteilt, dass sie Misshandlungen durch die Polizei dokumentierten, als es zu ihrer Festnahme kam. Sie selbst wurden dabei ebenfalls geschlagen, außerdem wurden ihnen die Hände auf den Rücken gefesselt und die Handschellen eng zugezogen. Später wurden sie gezwungen, sich einer Nacktuntersuchung zu unterziehen.
Die Festnahmen der Journalist*innen sollten allem Anschein nach dazu dienen, Öffentlichkeit über die Proteste zu verhindern. Was ihnen konkret zum Vorwurf gemacht wird und wann sie einem Haftrichter vorgeführt werden, ist nicht bekannt. Am Samstag sollte die Frist für die Verweildauer im Polizeigewahrsam enden. Dieser wurde heute jedoch mittlerweile zum zweiten Mal für 48 Stunden verlängert.