Der Journalist Qehreman Şukrî ist am 27. Januar in seiner Wohnung im südkurdischen Gouvernement Dihok festgenommen worden. Bei der Festnahmeoperation wurde die Wohnung von PDK-Kräften verwüstet, Familienmitglieder wurden beleidigt. Der regierungskritische Journalist wurde an einen unbekannten Ort verschleppt und wird seitdem vermisst.
Seine Familie hat sich mehrfach vergebens an die Sicherheitskräfte im Distrikt Şîladizê gewandt. Die Behörden verweigern Informationen über den Aufenthaltsort und den Grund für die Festnahme.
Qehreman Şukrî befindet sich ständig im Visier der PDK. Zuletzt war er im Oktober 2020 nach mehrmonatiger Haft auf Kaution entlassen worden. Die Sicherheitsbehörden werfen Şukrî vor, an der Organisation von Protesten gegen die Angriffe der türkischen Armee in Südkurdistan beteiligt gewesen zu sein. Im Juni 2020 hatte er beim kurdischen Fernsehsender Stêrk TV von einem türkischen Luftangriff im Dorf Sîda bei Şîladizê berichtet, bei dem vier Menschen getötet wurden. Şukrî hatte das Massaker vom Tatort aus live kommentiert und erwähnt, dass Proteste in der Region geplant seien. Außerdem kritisierte er die passive Haltung der südkurdischen Regierung angesichts der tödlichen Luftangriffe.
Anfang 2019 war Şukrî bei der Dokumentation des Aufstands von Şîladizê gegen das türkische Militär festgenommen und 22 Tage festgehalten worden. Die südkurdische Regierungspartei PDK reagiert nicht auf die Angriffe der türkischen Armee, geht jedoch gegen Proteste und Journalisten vor.