Journalist Qehreman Şukrî in Dihok festgenommen
Der regierungskritische Fotojournalist Qehreman Şukrî ist erneut im südkurdischen Gouvernement Dihok festgenommen und an einen unbekannten Ort verschleppt worden.
Der regierungskritische Fotojournalist Qehreman Şukrî ist erneut im südkurdischen Gouvernement Dihok festgenommen und an einen unbekannten Ort verschleppt worden.
Der Journalist und Fotograf Qehreman Şukrî ist in seiner Wohnung in Şîladizê im südkurdischen Gouvernement Dihok festgenommen worden. Sicherheitskräfte der PDK verwüsteten die Wohnung und bedrohten die Familienmitglieder. Şukrî wurde an einen unbekannten Ort gebracht. Auch der Grund für die Festnahme ist nicht bekannt.
Sein Bruder Zêrevan Şukrî erklärte gegenüber RojNews zu der Festnahme: „Am frühen Morgen drang eine maskierte Einheit in unsere Wohnung ein und nahm Qehreman mit. Die Einheit kam mit fünf Fahrzeugen und riegelte die Straße ab. Bei der Durchsuchung wurde meine Mutter respektlos behandelt. Auch der Laden von Qehreman wurde von bewaffneten Kräften durchsucht, sie haben alles aus dem Laden mitgenommen.“
Qehreman Şukrî befindet sich ständig im Visier der PDK. Zuletzt war er im Oktober nach mehrmonatiger Haft auf Kaution entlassen worden. Die Sicherheitsbehörden werfen Şukrî vor, an der Organisation von Protesten gegen die Angriffe der türkischen Armee in Südkurdistan beteiligt gewesen zu sein. Im Juni 2020 hatte er beim kurdischen Fernsehsender Stêrk TV von einem türkischen Luftangriff im Dorf Sîda bei Şîladizê berichtet, bei dem vier Menschen getötet wurden. Şukrî hatte das Massaker vom Tatort aus live kommentiert und erwähnt, dass Proteste in der Region geplant seien. Außerdem kritisierte er die passive Haltung der südkurdischen Regierung angesichts der tödlichen Luftangriffe.
Anfang 2019 war Şukrî bei der Dokumentation des Aufstands von Şîladizê gegen das türkische Militär festgenommen und 22 Tage festgehalten worden.