Fotojournalist Qehreman Şukrî gegen Kaution freigelassen
Der Fotojournalist Qehreman Şukrî aus dem südkurdischen Şîladizê ist auf Kaution aus der Haft entlassen worden. Der Beginn des Hauptprozesses gegen ihn wurde für den 19. Oktober angesetzt.
Der Fotojournalist Qehreman Şukrî aus dem südkurdischen Şîladizê ist auf Kaution aus der Haft entlassen worden. Der Beginn des Hauptprozesses gegen ihn wurde für den 19. Oktober angesetzt.
Der Fotojournalist Qehreman Şukrî aus dem südkurdischen Şîladizê ist auf Kaution aus der Haft entlassen worden. Er habe die Anhörung vor Gericht überstanden und müsse vorerst keine Strafe mehr verbüßen, teilte Şukrî am Montagabend der Nachrichtenagentur RojNews mit. Der Beginn des Hauptprozesses gegen ihn wurde für den 19. Oktober angesetzt. Bis dahin dürfe er Dihok nicht verlassen.
Qehreman Şukrî (auch Qaraman Shukri), war am 27. Juni bei einer Wohnungsrazzia von Sicherheitskräften der PDK (Demokratische Partei Kurdistans) festgenommen worden. Acht Tage zuvor war er bereits in Konflikt mit dem Asayîş geraten, nachdem im Dorf Sîda bei Şîladizê, etwa 30 Kilometer östlich von Amêdî (Amediye), vier Menschen bei einem türkischen Luftangriff getötet wurden. Şukrî hatte das Massaker vom Tatort aus per Liveschaltung beim kurdischen Fernsehsender Stêrk TV kommentiert und erwähnt, dass Proteste in der Region geplant seien. Außerdem kritisierte er die passive Haltung der südkurdischen Regierung angesichts der tödlichen Luftangriffe. Beides wurde ihm offenbar zum Verhängnis. Zahlreiche Journalist*innen und Aktivist*innen sind in Südkurdistan bereits aufgrund ihrer Mitarbeit oder Interviews für PDK-kritische Medien Opfer der Willkürjustiz in der Autonomieregion geworden.
Die Sicherheitsbehörden werfen Şukrî vor, an der Organisation der Demonstration gegen Angriffe der türkischen Armee in Südkurdistan beteiligt gewesen zu sein. Er selbst vermutet eine politische Motivation hinter seiner Festnahme. „30 der insgesamt 98 Tage war ich in Einzelhaft. Vier Tage davon verbrachte ich draußen unter der prallen Sonne. Es glich einer psychologischen Kriegsführung.“ Seinen Anwälten und seiner Familie wurde in dieser Zeit der Zugang zu ihm verweigert. Für seine Freilassung mussten Angehörige von Şukrî eine Kaution in Höhe von 10 Million Irak-Dinar aufbringen. Das sind umgerechnet etwa 7.100 Euro.
Şukrî war schon mehrfach Ziel von Repression durch die PDK. So war er bei der Dokumentation des Aufstands von Şîladizê gegen das türkische Militär Anfang 2019 ebenfalls festgenommen und 22 Tage festgehalten worden.