Journalist Mehmet Aslan in Antalya verhaftet

Erneut ist ein unliebsamer Journalist in der Türkei hinter Gitter gebracht worden. Der MA-Korrespondent Mehmet Aslan ist in Antalya wegen vermeintlicher Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verhaftet worden.

Der kurdische Journalist Mehmet Aslan ist in Antalya verhaftet worden. Der Korrespondent der Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) war am Dienstag in seiner Wohnung in Istanbul festgenommen und nach Antalya gebracht worden. Heute wurde er dem Gericht vorgeführt, das Haftbefehl wegen vermeintlicher Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation erließ.

Bei der staatsanwaltschaftlichen Anhörung wies Aslan die Vorwürfe gegen ihn zurück. Offenbar werden ihm Gespräche zur Last gelegt, die er im Rahmen seiner journalistischen Tätigkeit zu Recherchezwecken geführt hat. „Um Journalismus als Beruf ausüben zu können, bilde ich mich seit zwanzig Jahren weiter. Seit ungefähr zwei Jahren bin ich in diesem Beruf tätig. Ich arbeite für die Agentur Mezopotamya. Ich habe mich keiner illegalen Vereinigung angeschlossen. Ich habe keinerlei Verbindung. Alles, was über mich festgestellt wurde, hat mit meiner journalistischen Tätigkeit zu tun. Ich habe nicht auf Befehl einer Organisation gehandelt. Dafür gibt es auch keinerlei Beweise. Ich weise die Anschuldigungen zurück“, erklärte Aslan.

Mehmet Aslan im Gerichtsgebäude in Antalya

Sein Rechtsanwalt Islam Aslan bestätigte, dass sein Mandant Journalist ist und im Rahmen seiner Arbeit zu Vorfällen mit Nachrichtenwert recherchiert hat. Seine dabei gewonnenen Erkenntnisse habe er an die Nachrichtenagentur weitergeleitet, für die er tätig ist. Der Rechtsanwalt forderte die Freilassung seines Mandanten.

Das Gericht begründete den Haftbefehl mit der vermeintlichen Beweislage und Fluchtgefahr.

Mehmet Aslan sagte beim Verlassen des Gerichtsgebäudes, dass er aufgrund seiner journalistischen Tätigkeit verhaftet worden ist und sich weiter für die Verbreitung der Wahrheit einsetzen wird. Er wurde ins L-Typ-Gefängnis Antalya überstellt.

Repression gegen kurdische Presse

Journalistinnen und Journalisten werden in der Türkei zur Zielscheibe beispielloser Repressalien, ein Raum für Meinungsfreiheit existiert faktisch nicht mehr. Nach Angaben des Journalistenvereins Dicle-Firat (DFG) befanden sich Anfang des Jahres 91 Medienschaffende im Gefängnis. Mit Mehmet Aslan ist die Zahl erneut angestiegen.