Iranisches Regime begnadigt Journalistinnen
Die iranischen Journalistinnen Hamedi und Mohammadi gehörten zu den ersten, die über den Tod von Jina Mahsa Amini berichteten. Das Regime verhängte lange Haftstrafen. Nun wurden sie begnadigt.
Die iranischen Journalistinnen Hamedi und Mohammadi gehörten zu den ersten, die über den Tod von Jina Mahsa Amini berichteten. Das Regime verhängte lange Haftstrafen. Nun wurden sie begnadigt.
Die iranischen Journalistinnen Nilufar Hamedi und Elaheh Mohammadi sind begnadigt worden. Das berichten die Arbeitgeber der beiden Reporterinnen, die Zeitungen „Shargh“ und „Hammihan“. Damit seien alle Justizverfahren gegen die beiden Journalistinnen eingestellt, hieß es.
Laut Mizan-Online, dem Sprachrohr der Regime-Justiz, seien Hamedi und Mohammadi unter 3.000 Menschen gewesen, die das iranische Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei anlässlich religiöser Feierlichkeiten kürzlich begnadigte oder deren Haftstrafen er verkürzt hat.
Hamedi und Mohammadi waren im September 2022 mit die ersten, die über den Tod von Jina Mahsa Amini berichteten. Die 22-jährige Kurdin war von der sogenannten Sittenpolizei wegen eines angeblich falsch getragenen Kopftuchs gewaltsam festgenommen worden und starb in Polizeigewahrsam. Der Feminizid an Amini löste die landesweite „Jin Jiyan Azadî“-Revolution gegen das iranische Regime aus.
Elaheh Mohammadi (l.) und Nilufar Hamedi kurz nach ihrer Entlassung aus dem Teheraner Evin-Gefängnis © Shargh
Rund ein Jahr nach Aminis Tod wurden Hamedi und Mohammadi im Zusammenhang mit dem Aufstand von einem Gericht in Teheran zu 13 beziehungsweise zwölf Jahren Haft verurteilt. Beiden Frauen wurde Zusammenarbeit mit den USA vorgeworfen. Laut Regime-Justiz wurde der Anklagepunkt aufgehoben, jedoch blieben zwei Urteile wegen „Propaganda gegen das System“ und „Verstöße gegen die nationale Sicherheit“ bestehen.
Nach rund 17 Monaten Haft wurden die beiden Journalistinnen vor gut einem Jahr auf Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt. Im Oktober 2024 hieß es zunächst, sie müssten erneut ins Gefängnis – das bestätigte sich jedoch nicht. International bekam ihr Fall große Aufmerksamkeit. Während Hamedi und Mohammadi im Gefängnis saßen, zeichnete die UNESCO sie für ihre Berichterstattung in Abwesenheit mit dem Pressefreiheitspreis der UN-Kulturorganisation aus.