Die Initiative Freier Journalist*innen (Özgür Gazeteciler İnisiyatifi, ÖGİ) hat einen Halbjahresbericht über Verletzungen der Pressefreiheit in der Türkei veröffentlicht. Laut der Initiative befinden sich Medienschaffende weiterhin im Fokus der Repression.
In dem Bericht wird darauf aufmerksam gemacht, dass parallel zum „Ein-Mann-Regime“ nur noch ein Typus von Berichterstattung zugelassen wird, in der eine polarisierende und diskriminierende Sprache verwendet wird. Insbesondere im Vorfeld der Kommunalwahlen vom 31. März und der Wahlwiederholung in Istanbul am 23. Juni haben die staatsnahen Medien große Mühe darauf verwendet, die Tatsachen zu verdrehen, heißt es in der Einleitung des Berichts.
In der Halbjahresbilanz der Initiative werden die Rechtsverletzungen an Journalistinnen und Journalisten aufgelistet. Demnach befinden sich 154 Journalisten im Gefängnis, 34 wurden in den vergangenen sechs Monaten festgenommen, elf verhaftet, gegen 29 Journalisten wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet, acht Journalisten wurden angeklagt, 287 Journalisten mussten sich vor Gericht verantworten, 41 Journalisten wurden zu insgesamt 119 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, 22 Journalisten wurden aus der Haft entlassen, zwei Journalisten wurden des Landes verwiesen. In einer Medieneinrichtung fand eine Durchsuchung statt.