CPJ verurteilt Luftangriff auf Serêkaniyê

Das Komitee zum Schutz von Journalisten CPJ hat den türkischen Luftangriff auf einen Zivilkonvoi bei Serêkaniyê verurteilt. Bei dem Angriff waren zwölf Menschen, darunter auch mehrere Journalisten, ums Leben gekommen. Mehr als 70 weitere wurden verletzt.

Die internationale Organisation zum Schutz von Journalist*innen CPJ hat den türkischen Luftangriff auf einen Zivilkonvoi bei Serêkaniyê (Ras al-Ain) in Nordsyrien verurteilt. Bei dem Angriff waren am Sonntag elf Menschen ums Leben gekommen. 74 weitere, darunter acht Journalist*innen, wurden verletzt. Unter den Todesopfern ist auch der Journalist Seed Ehmed (Saad al-Ahmad), Korrespondent der Nachrichtenagentur ANHA. Sein Kollege Mihemed Hisen Reşo vom ezidischen Fernsehsender Çira TV erlag am Montag seinen schweren Verletzungen.

„Wir sind zutiefst besorgt über den Beschuss eines erkennbaren zivilen Konvois in Nordsyrien. Die türkischen Streitkräfte müssen internationale Standards einhalten und sicherstellen, dass Journalisten und andere Zivilisten nicht angegriffen werden. Solche Angriffe sind nach internationalem Recht ausdrücklich verboten und stellen Kriegsverbrechen dar“, sagte Maria Salazar Ferro, CPJ-Notfalldirektorin in New York.

Das von Salazar geleitete Notfallgruppe des CPJ verfolgt die Lage in Nordsyrien aufmerksam und steht mit vielen Journalisten in Kontakt, die über den Konflikt berichten.

„Journalisten, die nach Syrien einreisen, und Redaktionen, die Berichte aus Nordsyrien in Auftrag geben, sollten die Risiken dieser jüngsten Eskalation verstehen und sicherstellen, dass sie alle Vorkehrungen getroffen haben, um das Risiko in einem zunehmend veränderlichen Umfeld zu minimieren“, warnte Salazar. „Dazu gehören Risikobewertung, angemessene Schulungs- und Sicherheitsausrüstung und ein klarer Notfallplan." 

Die Grenzstadt Serêkaniyê ist seit Beginn des Angriffskrieges der Türkei gegen die selbstverwalteten Gebiete Nord- und Ostsyriens schwer umkämpft. Der Zivilkonvoi, der von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) eskortiert wurde, war am Sonntagmorgen in der Cizîrê-Region aufgebrochen. Die Zivilist*innen wollten ihre Solidarität mit dem Widerstand gegen die Invasion zum Ausdruck bringen und moralischen Beistand für die Kämpferinnen und Kämpfer leisten.