Corona-Verdachtsfälle in Gefängnis bei Izmir

Das Coronavirus hat möglicherweise das Gefängnis Aliağa-Şakran in der westtürkischen Provinz Izmir erreicht. Vier politische Gefangene wurden mit hohem Fieber in ein Krankenhaus eingeliefert. Mitgefangene sind besorgt.

Das Coronavirus hat möglicherweise das Gefängnis Aliağa-Şakran in der westtürkischen Provinz Izmir erreicht. Vier politische Gefangene sollen mit hohem Fieber in ein Krankenhaus eingeliefert worden sein. Das berichtet die kurdische Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA). Offiziell wurden die Verdachtsfälle allerdings noch nicht bestätigt.

Die restlichen Gefangenen in der Hochsicherheitshaftanstalt sind besorgt. Weder erhalten sie Informationen über den Gesundheitszustand ihrer Mitgefangenen, noch gibt es vorbeugende Maßnahmen, die in dem Gefängnis umgesetzt werden. Seit Ausbruch der Pandemie habe sich die Repression gegen politische Gefangene zudem verschärft. Laut MA erhalten die Gefangenen in Aliağa-Şakran keine saubere Bettwäsche. Desinfektionsmittel werden ebenfalls nicht ausgegeben.

Diese Woche beklagte bereits der inhaftierte Journalist Nedim Türfent fehlende Schutzmaßnahmen in den Gefängnissen. Die Behauptung des Justizministeriums, wonach in allen Haftanstalten der Türkei Präventivmaßnahmen gegen eine Einschleppung des neuartigen Virus ergriffen worden seien, sei schlichtweg falsch, ließ Türfent über seine Angehörigen mitteilen.