Die fünf kurdischen Journalist*innen, die vergangene Woche in der Provinzhauptstadt Mêrdîn (Mardin) festgenommen wurden, sind freigelassen worden. Die Betroffenen, bei denen es sich um die Korrespondenten der Nachrichtenagentur Mezopotamya MA, Ahmet Kanbal und Mehmet Şah Oruç, die JinNews-Korrespondentin Rojda Aydın sowie die Journalistinnen Nurcan Yalçın und Halime Parlak handelt, hatten die Proteste gegen die Ernennung von regierungsnahen Zwangsverwaltern in drei HDP-regierten Rathäusern begleitet und waren vor sechs Tagen unter Anwendung von massiver Gewalt festgenommen worden. Seitdem wurden sie in der Antiterrorzentrale der Polizeidirektion in Mêrdîn festgehalten. Zweimal war die Verweildauer im Polizeigewahrsam verlängert worden.
Ihrem Rechtsbeistand hatten die Journalist*innen bei einem Anwaltsbesuch mitgeteilt, dass sie Misshandlungen durch die Polizei dokumentierten, als es zu ihrer Festnahme kam. Sie selbst wurden dabei ebenfalls geschlagen, außerdem wurden ihnen die Hände auf den Rücken gefesselt und die Handschellen eng zugezogen. Später wurden sie gezwungen, sich einer Nacktuntersuchung zu unterziehen.
Die Festnahmen sollten allem Anschein nach dazu dienen, Öffentlichkeit über die Proteste zu verhindern. Die Journalist*innen wurden bei ihrem Verhör immer wieder mit der Frage konfrontiert, aus welchem Grund sie sich am Tag ihrer Festnahme am Rande des Protests aufhielten.