Vedat Erkmen unter Polizeiblockade beigesetzt

Der unter verdächtigen Umständen im Gefängnis von Tekirdağ verstorbene politische Gefangene Vedat Çem Erkmen ist unter Polizeiblockade beigesetzt worden.

Unter massiver Polizeiabsperrung wurde der am Sonntag unter verdächtigen Umständen in Haft verstorbene politische Gefangene Vedat Çem Erkmen in Pazarcix (tr. Dağpınar) in der nordkurdischen Provinz Qers beigesetzt. Seine Leiche war unter Polizeibegleitung aus Istanbul in den Landkreis gebracht worden. Alle Ein- und Ausgänge der Gemeinde wurden von Polizei und Soldaten blockiert. Auch die religiösen Riten fanden unter massiven Polizeiabsperrungen statt. Nur engste Familienangehörige wurden auf den Friedhof gelassen. Auch nach der Beisetzung blieb ein Aufgebot von Polizei und Militär im Ort.

Der politische Gefangene war am Sonntag schwer verletzt in seiner Zelle im F-Typ-Gefängnis von Tekirdağ aufgefunden und verstarb anschließend. Während die Gefängnisleitung von Suizid spricht, sprechen Angehörige von Mord. Auf eine Vertuschung deutete unter anderem auch die vor Anwält:innen und Familie geheimgehaltene Autopsie hin.

Erkmen war bei einem Gefecht mit der türkischen Armee 2012 festgenommen worden und hatte die Wut der Justiz aufgrund seiner politischen Verteidigung auf Kurdisch auf sich gezogen.