Türkei: Politische Gefangene werden systematisch benachteiligt
In der Türkei werden politische Gefangene systematisch benachteiligt. Maruf Deniz beschreibt in einem Brief aus der Vollzugsanstalt Tarsus seine Haftbedingungen.
In der Türkei werden politische Gefangene systematisch benachteiligt. Maruf Deniz beschreibt in einem Brief aus der Vollzugsanstalt Tarsus seine Haftbedingungen.
Der politische Gefangene Maruf Deniz beschreibt in einem Brief an die Nachrichtenagentur MA die Rechtsverletzungen in der Vollzugsanstalt Tarsus in Mersin. Deniz weist in seinem Brief darauf hin, dass politische Gefangene systematisch benachteiligt werden. So können „normale“ Gefangene wöchentlich dreißigminütige Videoanrufe mit ihren Angehörigen führen, politische Gefangene jedoch nur zehnminütige Sprachanrufe, schreibt Deniz:
„Außerdem wird unser Recht auf Kommunikation untereinander und gemeinsame Aktivitäten behindert. Unsere Zellen sind weit voneinander entfernt und wir werden zwischen den Straftätern isoliert. Diese Maßnahme gefährdet uns und wird als Druckmittel gegen uns verwendet.“ Die Zeitungen Yeni Yaşam und Evrensel werden den Gefangenen nicht ausgehändigt, Deniz bezeichnet die Zensur als rechtswidriges Embargo. Der Zugang zu Büchern ist eingeschränkt, ebenso die Auswahl an TV-Kanälen.
Zudem wird das Recht auf gesundheitliche Versorgung eingeschränkt. Laut Deniz können die politischen Gefangenen nur alle zwei Wochen auf der anstaltsinternen Krankenstation vorsprechen, mit einigen Ärzten gibt es Probleme und die Untersuchung soll in Handschellen vorgenommen werden.