Seebrücke blockiert Verkehr auf dem Main

Aktivist*innen haben in einer Aktion des zivilen Ungehorsams in Frankfurt den Personen- und Warenverkehr auf dem Main blockiert, um für Seenotrettung im Mittelmeer zu protestieren.

Aktivist*innen der Seebrücke und weiterer Initiativen haben am Samstag mit einer Aktion den Waren- und Personenverkehr auf dem Main in Frankfurt blockiert. Die Aktivist*innen seilten sich nach einer Demonstration von einer Main-Brücke ab und ließen zwölf Boote zu Wasser. Dadurch wurde der Schiffsverkehr für Stunden blockiert. Die Blockade löste sich erst am Abend auf.

In ihrer Pressemitteilung schreiben die Initiativen mit Hinweis auf das Ertrinken der Schutzsuchenden im Mittelmeer aufgrund der Einstellung staatlicher Seenotrettung und Kriminalisierung zivilgesellschaftlicher Initiativen: „Die Situation auf dem Mittelmeer wird damit ins Herz Europas getragen. Das Sterben auf dem Mittelmeer ist Alltag geworden. Es wird immer selbstverständlicher, dass die individuelle Bewegungsfreiheit durch EU-Regierungen eingeschränkt wird.“ Christin Stühlen, Pressesprecherin der Seebrücke Frankfurt erklärt: „Frankfurt ist eine weltoffene Stadt, Waren und Kapital können sich hier frei bewegen. Diesen Strom unterbrechen wir jetzt und protestieren gegen die alltäglich gewordene Einschränkung der Bewegungsfreiheit von Menschen an den europäischen Außengrenzen.“

Die Aktivist*innen der Seebrücke fordern die Stadt Frankfurt zu entschiedenem Handeln für eine menschenwürdige Asylpolitik auf. Frankfurt müsse sich zur sicheren Hafenstadt erklären und auch danach handeln.