Über hundert Schutzsuchende im Mittelmeer ertrunken

Bei der Havarie mehrerer Boote mit Schutzsuchenden, die von Libyen aus Italien zu erreichen versuchten, sind mehr als hundert Menschen ertrunken.

Die Abschottungspolitik der EU kostet jährlich tausenden Schutzsuchen das Leben. Während die EU-Regierungen die Seenotrettung praktisch eingestellt haben, wird die zivile Seenotrettung von Staaten wie Italien kriminalisiert. Gestern kam es erneut zu einer schweren Katastrophe, bei der mehr als einhundert Schutzsuchende ihr Leben verloren haben. Bisher sind 134 Schutzsuchende gerettet worden. Mindestens 115 gelten weiter als „verschollen“.

Seit Beginn diesen Jahres sind nach Angaben der Internationale Organisation für Migration (IOM) mehr als 680 Menschen im Mittelmeer ums Leben gekommen. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Mehr als 3700 seien aufgegriffen und in Internierungslager in Libyen gebracht worden.

Organisationen der Vereinten Nationen fordern als Reaktion auf das schwere Bootsunglück, die Seenotrettung dort wiederaufzunehmen und die Internierung von Schutzsuchenden in Libyen zu beenden.