Nach 30 Jahren in den Kerkern des türkischen Staates wurde der politische Gefangene Abdulvahap Adsoy begeistert in seinem Heimatort Qoser (tr. Kızıltepe) empfangen. Adsoy war 1993 dort festgenommen und von einem der berüchtigten Staatssicherheitsgerichte (DGM) in einem Willkürprozess zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Empfang nach 30 Jahren Gefängnis

Abdulvahap Adsoy war zuletzt im etwa 1.500 Kilometer von seinem Heimatort entfernten Gefängnis von Bandırma inhaftiert. Er war am Samstag, den 27. April, freigelassen worden. Am Flughafen in Mêrdîn wurde er von seinen Verwandten und Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher Organisationen mit Blumen und Trillern begrüßt. Anschließend wurde Adsoy mit einem Konvoi zum Haus seiner Familie gefahren. Dort wurde er von Anwohner:innen und Angehörigen mit Trommeln und Flöten empfangen. Es wurden Kreistänze getanzt. Adsoy erklärte während des Empfangs: „Ich habe ein Versprechen gegeben, und ich werde leben, um dieses Versprechen zu erfüllen. 30 Jahre sind vergangen, aber meine Seele war immer bei euch. Ich werde bis zum letzten Tropfen meines Blutes kämpfen. Unsere Stärke erhalten wir von unserem Volk. Solange unser Volk hinter uns steht, kann uns niemand etwas antun. Ich danke euch allen.“

Salih Kuday, Ko-Vorsitzender der Zweigstelle des Solidaritätsverein der Familien von Gefallenen (MEBYA-DER) in der Provinz Mêrdîn, sprach über den Widerstand in den Gefängnissen und den Kampf für die Freiheit von Abdullah Öcalan. Er betonte die Entschlossenheit, diesen Kampf bis zum Ende fortzusetzen.