Politische Gefangene in Trabzon im Hungerstreik

Auch in Trabzon an der türkischen Schwarzmeerküste sind politische Gefangene am 14. Juli gegen ihre unerträglichen Haftbedingungen in einen Hungerstreik getreten.

Im T-Typ-Gefängnis Beşikdüzü in Trabzon sind politische Gefangene am 14. Juli in einen Hungerstreik getreten. Das teilte der Gefangene Resul Çeker seiner Ehepartnerin Halime Çeker in einem Telefongespräch am Donnerstag mit. Wie der 52-Jährige erklärte, richtet sich der Hungerstreik gegen die unerträglichen Bedingungen in der Haftanstalt und wird im fünftägigen Wechsel durchgeführt.

Nach Angaben von Halime Çeker ist ihr Mann mit 13 weiteren Personen in einer Zelle untergebracht. Den Gefangenen werden Bücher, Radio und Zeitungen vorenthalten, bei der Aufnahme oder bei Fahrten zum Gericht und ins Krankenhaus werden sie einer entwürdigenden Leibesvisitation unterzogen. Wer sich dagegen wehre, werde gefoltert, berichtete Resul Çeker.

„Die Gefangenen werden ständig mit Bunkerstrafen belegt. Neuzugänge kommen in Einzelzellen und dürfen den Gemeinschaftsbereich nicht betreten“, so Halime Çeker. Zudem sei das ausgegebene Essen ungenießbar. Ihr Mann habe ihr mitgeteilt, dass der Hungerstreik bis zur Erfüllung der Forderungen fortgesetzt werden soll.

Der 14. Juli ist ein symbolträchtiges Datum für den Gefängniswiderstand in der Türkei. Vor vierzig Jahren startete an diesem Tag der große Hungerstreik in dem als „Hölle Nr. 5“ bekannten Militärgefängnis in Amed (tr. Diyarbakir). Auch die politischen Gefangenen im F-Typ-Gefängnis Kürkçüler in Adana sind am 14. Juli in einen „Hungerstreik gegen Isolation und Folter“ getreten.