Gefangene in Adana-Kürkçüler treten in Hungerstreik

Die politischen Gefangenen im F-Typ-Gefängnis Kürkçüler in Adana treten am 14. Juli in einen Hungerstreik gegen Isolation und Folter. „Einen würdevollen Tod können wir akzeptieren, aber nicht die Würdelosigkeit“, erklären die Gefangenen.

Die politischen Gefangenen im F-Typ-Gefängnis Adana-Kürkçüler haben einen befristeten Hungerstreik gegen Isolation und Folter angekündigt. In der über Familienangehörige verbreiteten Erklärung zum Hungerstreik heißt es:

„Die auf Imrali andauernde Isolation und die im Kerker gegen uns geführte Politik der Unterdrückung und Gewalt haben ein Ausmaß der physischen Auslöschung angenommen. Wir nehmen das nicht länger hin. Einen würdevollen Tod können wir akzeptieren, aber nicht die Würdelosigkeit. Deshalb treten wir nach dem 14. Juli in einen Hungerstreik. Unsere Aktion wird gruppenweise für jeweils fünf Tage durchgeführt werden. Wenn die gegen uns geführte Politik der Unterdrückung und Gewalt nicht beendet und unsere Forderungen nicht erfüllt werden, werden wir unsere Aktion in einen unbefristeten und dauerhaften Hungerstreik umwandeln. Den im Turnus für jeweils fünf Tage durchgeführten Hungerstreik starten wir als Warnung an die Gefängnisleitung.“

Der 14. Juli markiert ein wichtiges Datum in der Geschichte der PKK und des Gefängniswiderstands. An diesem Tag im Jahr 1982 begannen im Gefängnis von Diyarbakır – der „Hölle von Amed” – inhaftierte Gründungsmitglieder der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) aus Protest gegen die unmenschlichen Bedingungen ein Todesfasten. Sie forderten das Ende der Folter, der Militärdisziplin und der Einheitskleidung. Dieses Todesfasten hat eine hohe symbolische Bedeutung, da es als „Funke des Widerstands“ gilt, der nach der Totenstille nach dem Militärputsch vom 12. September 1980 in Kurdistan ein Feuer des Widerstands anfachte. 55 Tage nach Beginn des Todesfastens verlor der PKK-Kader Kemal Pir sein Leben. Die Gefangenen Mehmet Hayri Durmuş, Ali Çiçek und Akif Yılmaz starben ebenfalls im Verlauf der Aktion. Das Todesfasten wird seitdem als „großer Widerstand des 14. Juli“ bezeichnet.