Iran: Teilnahme an Beerdigung als Anklagegrund

Acht Gewerkschafts- und Bürgerrechtsaktivist:innen werden wegen ihrer Teilnahme an einer Beerdigung wegen „Propaganda gegen den Staat“ und „Störung der öffentlichen Ordnung und des Friedens“ in Iran angeklagt.

Repression gegen Aktivist:innen

Das Kurdische Menschenrechtsnetzwerk (KHRN) berichtete, dass acht Gewerkschafts- und Bürgerrechtsaktivist:innen am Donnerstag vor der ersten Abteilung des Islamischen Revolutionsgerichts in Sine (Sanandadsch) in Ostkurdistan (Westiran) erschienen sind und wegen „Propaganda gegen den Staat“ und „Störung der öffentlichen Ordnung und des Friedens“ angeklagt wurden.

Wie das KHRN berichtet, geht es in dem Verfahren um ihre Teilnahme an der Beerdigung einer Dadkhah-Mutter in Sine, die von den Behörden als Beweis für die gegen sie erhobenen Vorwürfe angeführt wurde. Dadkhah ist ein persischer Begriff für Angehörige von Opfern und Überlebende, die nach Wahrheit und Gerechtigkeit streben.

Die Angeklagten – Susan Razani, Seyyed Khaled Hosseini, Jamal Asadi, Farshid Abdollahi, Eghbal Shabani, Fardin Miraki, Sheys Amani und Arman Salimi – waren bereits am 5. Januar zur Anklageerhebung vor eine andere Kammer des Gerichts geladen worden. Alle wurden gegen Kaution bis zur Verhandlung freigelassen.

Repression gegen Aktivist:innen

Farshid Abdollahi ist der Vater von Houman Abdollahi, der während der „Jin Jiyan Azadî“-Aufstände getötet wurde. Im Dezember 2022 verstarb der 21-Jährige aus Sine im Krankenhaus, nachdem er während der öffentlichen Proteste von Hunderten von Schrotkugeln in der Herzgegend getroffen worden war.

Mehrere andere Angeklagte, darunter Razani, Hosseini, Shabani, Miraki, Amani und Asadi, sind bekannte Gewerkschaftsaktivist:innen, die in Sine leben.