Hungerstreiks in türkischen Gefängnissen breiten sich aus

Immer mehr Gefangene in der Türkei kämpfen mit Hungerstreiks für menschenwürdige Haftbedingungen. In der westanatolischen Stadt Afyon wehren sich sechs Gefangene mit einem Hungerstreik gegen willkürliche Misshandlung.

In der Türkei leisten immer mehr Gefangene mit einem Hungerstreik Widerstand gegen ihre menschenrechtswidrigen Haftbedingungen. Im T-Typ-Gefängnis Afyonkarahisar in Westanatolien sind am Dienstag sechs Gefangene in einen Hungerstreik getreten. Habil Emen, Yusuf Birkan, Yusuf Erkek, Mehmet Emin Dal, Siraç Keskin und Cumali Yıldırım wehren sich mit ihrer Aktion gegen willkürliche Durchsuchungen und den Zwang zum militärischen Stehappell.

Cumali Yıldırım und Harun Paçal haben Familienangehörigen von den Rechtsverletzungen in der Vollzugsanstalt berichtet. Die Angehörigen drehten nach einem Besuch ein Video vor dem Gefängnis, in dem sie erklärten: „Unsere Kinder werden hier gefoltert. Wir müssen ihnen eine Stimme verleihen. Sie sind momentan in Gefahr, ihr Leben ist in Gefahr.“

Wie die Angehörigen mitteilen, wollen sich weitere Gefangene dem Hungerstreik anschließen. Die Vollzugsleitung habe zunächst angekündigt, die Forderungen der Gefangenen zu erfüllen, das sei jedoch nicht geschehen.

Weitere Hungerstreiks finden im Frauengefängnis Şakran in Izmir, im T-Typ-Gefängnis Elazığ (ku. Xarpêt) und im Hochsicherheitsgefängnis Ereğli in Konya statt.